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“... Mühe den Aufbruch zu beschleunigen, aber erst nach Ablauf einer. guten Stunde war Alles bereit, nachdem die zum Reiten bestimmten Esel früher ein- getroffen und durch ein inzwischen eingefallenes Regenschauer gründlich mitsammt dem Sattelzeuge durchnasst waren. So war denn endlich die Karavane fertig um sich in kurzem Trab in Bewegung setzen zu können. Der Weg führte uns anfangs durch einsn niedrigen Küstenstrich, wel- cher gleich dem Untergrunde von Oranjastadt aus einem recenten Korallen- kalke gebildet ist; indem wir aber die Richtung zum Hooiberg einschlugen, wurde der Kalk binnen Kurzem von Sandboden verdrangt, dessen Mach- tigkeit in der Nahe von Oranjestadt unbedeutend ist, nach dem Hooiberg hin aber rasch zunimmt. Damit geht die Zunahme grösserer Gesteins- bruchstücke in dem Sande Hand in Hand; zahlreich lagen ansehnliche Broeken von Syenit und prachtige schneeweisse Gangquarze am Wege umher und endlich kurz vor dem Hooiberge ragten aus diesem Boden gewaltige Blöcke von Syenit...”
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“...Thiere zur Tranke geführt wurden, als Sitz und die Palmenfrtlchte lie- ferten einen erquickenden Trank, dessen Genuss uns nicht einmal durch den Gedanken geschmalert wurde, dass wir uns widerrechtlich in ihren Besitz gestellt batten. Wir hatten kaum eine Stunde geruht, als uns der Gedanke an die weite Wegstrecke, die wir noch heute zurtlcklegen mussten um unser Endziel, Colorado, zu erreichen, wieder aufrütcelte. Anfangs trafen wir jenseit der Lagune noch die jungtertiaeren (oder quarternaeren ?) Kalke an, deren flach wellige Htlgel die Landschaft einigermassen wohlgefallig erscheinen liessen, aber nach Kurzem war es auch damit zu Ende und nun führte uns der Weg von der Lagune bis nach St. Nicolaas (an der „Kommandeurs Baai” der alten Karte gelegen) durch eine Gegend, deren Oede sich nur mit derjenigen unserer kahlsten Sanddünen vergleichen lasst. Zur Linken erhob sich die tertiaere Kalk- formation, niedrige, steil nach der Ktlste zu absttlrzende Felswande bildend, welche eine aïte Uferterrasse...”
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“...Kalkgebirge der) Insel vorkommen. Daneben werden vereinzelt Rippen eines grösseren.i Thieres, vermuthlich eines Manatus, angetroffen, und die ganze fossile Fauna beweist auf das Deutlichste, dass die Phosphate von Aruba eine: reine Meeresbildung sind. Die Metamorphose kann durch keine andere: Annahme erklart werden als dadurch, dass Excremente von Seevögeln: in grossen Mengen auf den Ktlstenklippen sich ablagerten und dass die: organischen Salze aus ihnen ausgewaschen und in die unterlagernden; Kalke filtrirt wurden, ein Process, bei welchem gleichzeitig Kalk weggeführt worden ist, so dass auch die Fossilien nur noch als Steinkerne in den: reineren Phosphaten vorkommen. Ich glaube die nahere Begrtlndung dieser Aussprtlche ebenso wie die: aufgenommenen Profile hier tlbergehen zu mtlssen um sie spater an: anderem Orte ausftlhrlicher zu behandeln, möchte aber nochmals dies aus den Fossilien sicher abzuleitende Thatsache hervorheben, dass die<...”
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“...erreicbt und lag das erwahnte, dem Tertiaer angehörige Plateau zu unserer linken Hand, wahrend sich dieselbe For- mation unter einer dunnen Bedeckung von Dunensand bis ans Meer ausdehnt und hier wieder dank den Wirkungen des Wassers blos gelegt ist. Die Wande des Plateaus sind deutlich horizontal geschichtet, stürzen meist senkrecht nach dem Meere zu ab und verdanken diese Steilheit offenbar den regelmassigen Kluften, welche in vertikaler Richtung an der südöstlichen Écke der Insel die betreffenden Kalke reichlich durchsetzen; aber oft zeigen sie Hohlraume, welche durch die Wogen ausgewaschen sind und die Anwesenheit einer alten, jetzt binnenlands gelegenen Strand- linie deutlich erkennen lassen. Ich werde Gelegenheit haben spater aus- führlich auf diese Höhlen zurückzukommen und so mogen sie denn hier sammt ihren abenteuerlichen, überall erscheinenden Stalaktiten und den oft russchwarzen Wanden des Gebirges nur flüchtig angedeutet werden. Fast bis zum Gipfel des nach roher Schatzung 15—20 m hohen...”
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“...liche Bild, so dass man bei der Wiedergabe des Letzteren vorsichtig zu Werke gehen muss. Noch eine Reihe von solchen Höhlen ist in der Fortsetzung derselben gehobenen Strandlinie auf dem Wege von Fontein nach Colorado zu vorhanden; zwei derselben, etwa Va Wegstunde von unserm Quartier entfernt, besuchten wir noch am Nachtmittage. Die Fontein zunachst gelegene ist durch eine einzelne Querreihe von einfachen Tropfsteinsaulen in zwei Abtheilungen zerlegt, deren hintere Oberlicht besitzt, da die Kalke hier wie oft auch in andern Grotten durch die Atmosphaerilien zerfressen worden, und so schauen Cactus und einige Strauchgewachse von oben herunter. Fast unverandert sind die geschwungenen, durch die Wellen hervorgebrachten Linien am Gewölbe erhalten geblieben, und die unterirdischen Raume gleichen in ihrem Halbdunkel fast einer durch Menschenhande hergerichteten Wohnung. Zeichnungen fanden sich hier nicht, wohl aber in einer folgenden, weit minder geraumigen Höhle, in der zwei rohe menschliche...”
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“...357 und dasjenige, was frtlher das Innere bildete, liegt jetzt geöffnet am Tage. Es sind durch diese Abstürze sehr hübsche Profile entstanden. Das Liegende der Höhlen wird durch horizontal geschichtete Kalkbanke gebilde!, dann folgen unregelmassige, rundliche Anhaufungen von stalak- titischem Kalke, welche im Durchschnitte wie die Zwiebel in feine'con- centrische Lagen zertheilt erscheinen, darauf nach oben hin der Hohl- raurn, in den geschwarzte Stalaktiten von der Decke hineinragen. Neben dem Besuche dieser Höhlen füllte das Fangen von Thieren den Tag aus. Ich erwahnte' oben schon Fische und einen Frosch; die Grotten lieferten ausserdem eine Fledermausart, und zahlreiche Eidechsen sowie eine Klapperschlange wurden gefangen. Die Ersteren wussten unsere Neger sehr geschickt mittelst einer Haarschlinge, welche nach Art einer Angel an einem kleinen Stöckchen befestigt wurde, zu er- haschen; denn die Eidechse liess sich die geraumige, feine, sie nicht bertlhrende Schlinge leicht urn den Hals...”
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“...Angaben und Berichtigungen zu verbessern und werde dieselben spater publiciren, so dass dadurch dem Uebelstande abgeholfen werden wird. . In der Boca van Welvaart sowohl wie in der Boca dos Playos steht tertiaerer Kalk an, welcher zwisohen die ins Meer hinausreichenden Klippen von Diorit hineingreift, und die Letzteren sind nichts anderes als alte Thalgehange, innerhalb derer in tertiaerer Zeit das Wasser fluthete und den Absatz von Kalk ermöglichte. Nach Hebung der Kuste wurden die tertiaeren Kalke blosgelegt und manche Thaler des Dioritgebirges, welche durch die Erosion geöffnet waren, erscheinen nun nach der Landseite zu halbmondförmig umgrenzt, wahrend ihre Seitenwande entweder noch heute in der 'Form keilförmiger Klippen ins Meer hervorspringen oder als solche auf dem flachen, schmalen Ufersaume endigen, M nachdem der Letztere dem Oceane wieder abgerungen ist. Dies ist be den Dioritklippen der Fall, welche im Süaosten unweit Fontein beginnen (vgl. 30. Januar) und sich bis zur Boca dos...”
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“...451 Sehaftlich ein besonderes Interesse hat, denn der machtige Kalkfelsen, mit völlig flachem Gipfel und steilen Seitenwanden, steht ganz frei im Meere, aber nur wenige Meter von der Kilste entfernt, so dass zwischen ihm und den vorspringenden Klippen der Insel sich allseitig hübsche Durch- blicke auf den Ocean öffnen, begrenzt einerseits von dem lichtgefarbten Kalke, andererseits von den dunkien bis rostbraunen, kahlen Gehangen der Nordküste. Geognostisch hat der, Punkt dagegen durchaus nichts Merkwürdiges, denn der einzelstehende Fels war früher mit der schmalen, tertiaeren Uferterrasse verblinden, welche sich von Daimari aus bis zu ihm hin ohne Unterbrechung fortsetzte um daselbst am Noordkaap ihre Endigung zu finden; die Erosion hat darauf zwei Schluchten, die Rooi- Fluit und.die Rooi-Noordkaap, gebildet und so den zwischen beiden ge- legenen Theil der Terrasse heraösgeschnitten und isolirt. Die erstge- nannte Schlucht hat ihren Namen vom Pfeifen des Windes erhalten, welches sich bei...”
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“...angetroffen hatte; überall aber sah man unter der wenige Meter machtigen Kalkbedeckung das dunkle Ge- stein des Grundgebirges hervortreten, dessen Oberflache bereits sehrcom- plicirt war, als die Korallen auf ihm sich anzubauen begannen, um jede Unebenheit auszufüllen und den Anlass zur Bildung der Uferterrasse zu geben. Bei Antikurie liegt in betrachtlicher Höhe über der Bucht auch noch der Ueberrest einer zweiten Uferterrasse des Tertiaers, der wir seit lange nicht begegnet waren, denn alle Kalke, welche wir seit dem Verlassen der Boca dos Playos angetroffen, gehörten der unteren Uferterrasse an, wahrend sich die obere von Colorado aus bis nach Fontein im Zu. sammenhange, von Fontein bis zur genannten Boca in Bruchstücken verfolgen liess. Wir werden noch weiteren Beweisen dafür, dass die Kalkbedeckung der Insel früher eine viel machtigere gewesen ist als jetzt, im Laufe des Tages begegnen. In Buschiribana besichtigten wir zunachst das Pochwerk, aber die freudige Erwartung, die wir gehegt...”
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“...haufige Auftreten nur Eines der Rhomboëder und durch die vielfache Entwickelung von Trapezflachen. Am Fusse des Berges, nach Buschiribana zu, liegt eine schmale Schlucht, welche am Meere ihre Endigung findet und von Kalkfelsen eingeschlossen ist. Letztere folgen ihren Seitenwanden und erstrecken sich, einen schmalen Saum langs denselben bildend, weiter nach innen als dies mit derselben Kalkschicht ausserhalb der Schlucht der Fall ist. Dies beweist, dass die Schlucht bereits vor Ablagerung der Kalke bestand; sie tragt in allen Punktenden Charakter einer erst ktlrzlich trocken gelegten Boca; ihr Boden ist mit Sand be- deckt und an ihrer Mtlndung liegt wieder eine Düne. Nur wenig nördlich von der Schlucht, an der wir in einem Hauschen eine kurze Mittagsrast hielten, stösst das Syenitgebirge ans Meer; es besitzt hier durchaus die gleiche petrographische Beschaffenheit wie am Hooiberge. Wir folgten ihm eine kurze Strecke langs der Kuste, um alsbald unseren Weg wieder landeinwarts in der Richtung...”
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“...|------------ und B (Tertiaer) mit Sicherheit anzugeben, es sei denn dass man langs der ganzen Kuste grosse Sammlungen von organischen Resten zusammenbrachte und tur jeden einzelnen Punkt den Procentgehalt lebender Arten feststellte — fast die Aufgabe für eine Reihe von Jahren. Daher ist auch die folgende Darstellung nicht frei von subjective! An- schauung, so weit es die Abgrenzung des Tertiaers nach der Küste zu gilt, als wahrscheinlich lasst sich dagegen Folgendes annehmen. Die tertiaeren Kalke, welche westlich der-von „SpaanscheLagoen” endigen, aber spater im Carachito, sudlich vom Hooiberg, sowie weiterhin im Serro di Patrieschi wieder ihre Fortsetzung finden (vgl. 4. Febr.), trifft man auf dem Wege nach West Punt abermals in der Nachbarschaft von North Church an. Der Hügel Bukuruï daselbst darf noch ohne Be- denken derselben Formation zugezahlt werden, denn die zahlrèichen Fossilien, welche gerade bei North Church gesammelt werden konnten 1), liessen die Altersbestimmung sicher vornehmen...”
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“...noch wenige Fuss tlber dem Meeresspiegel, unmerklich in die recenten Bildungen ilbergehend. Folgt man dem Wege von Karamajeta aus nach Norden, so befindet man sich fast auf der inneren Grenze des Tertiaers; nur wenige Syenitblöcke liegen noch jenseit desselben, nach der Koste zu, und andererseits findet man das ganze angrenzende Gebiet des alte- ren Gebirges noch mit zahlreichen Broeken der verwitterten Kalke besat. Vermuthlich ist hier eine obere Schicht des Tertiaers durch den Einfluss der Atmosphaerilien ganz geschwunden und repraesentiren die niedrig gelegenen, in Rede stehenden Kalke eine altere Ablagerung dieser For- mation. Nach dem Meere zu folgt dann moderner Korallenkalk, welcher einen schmalen Streifen bei West Punt bildet, sich aber nach Süden zu betrachtlich verbreitert und jenseit des Bukuruï, in der Nahe von Oranje- stadt, seine grösste Ausdehnung erhalt. Der Hügel von Ponton gehort vermuthlich derselben Bildung an, welche oben von der „Spaansche Lagoen” beschrieben und als...”
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“...erscheint die Formation von Neuem an der Boca di Kurumjauw, um sich von hier aus in einem schmalen Streifen langs des Ufers bis in die Nahe von Buschiribana fortzusetzen. Nur Ein Mal verbreilert sich der Küstensaum, gegenüber der zwischen Alta Vista und Kalabass gelegenen Landstrecke, und hier ist die niedrige Terrasse mit Ablagerungen aus jongster Zeit bedeckt. Die ganze, im Süden des Adicurarie und der alten Salzpfanne bis nach North Church sich ausdehnende Gegend gehort der vom tertiaeren Kalke umsaumten Syenitformation an; von Dioriten sah ich hier keine Spur. Der Tag war im Uebrigen nur der Abgrenzung der verschiedenen Formationen gewidmet, Ober deren Eigenthomlichkeiten ich nichtsNeues mehr hinzuzufogen habe. Wir schlugen nach vollehdeter Arbeit den Weg nach North Church ein und trafen hier wieder mit unseren Reisege- nossen, den Botanikern, zusammen, sowie mit Herrn Pastor Van Kool- wijk, dessen liebenswürdige Gastfreundschaft und lehrreiche Unterhaltung uns nach den langen, einsamen...”
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“...tertiaeren Phosphaten des Colorado angehörten, nach Aussage des Schenkers auch sicher kein fremdes Material beigemengt sein konnte, so ist es wohl denkbar, dass der genannte Ueberrest von zerstörten, mesozoischen Schichten abkünftig und wahrend des Absatzes der tertiaeren Korallenkalke in diese eingebettet worden sei. Tertiaere Kalke bilden das niedrige Plateau, welches sich südöstlich von der Dioritformation bis nach Colorado ausdehnt und dessen höchster Punkt der letztgenannte, nur etwa 40 m hohe Berg ist. In ihm haben die Schichten theilweise eine Veranderung in Phosphat erlitten, und auch an der Nordwestecke von Aruba, sowie an verschiedenen Punkten der Westküste treten Kalke mit Phosphatgehalt auf. An der westlichen erscheinende Ausbildung. Vorlaufig war eine weitere Trennung aus eingangs erwahn- ten Gronden nicht möglich. Ebenso habe ich im Vorhergehenden stets nur von Syenit gesprochen, obwohl untergeordnet auch Granit und Porphyr in dem Syemtge- biete auftreten. Diese naheren Scheidungen...”
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“...ganzen nordöstlichen Koste sind die alteren Bildungen von einem Gürtel des Tertiaers umgeben, der aber vielfach durchbrochen ist. Einzelne Kalkfetzen liegen noch isolirt auf den Gehangen des^ Dioritgebirges nach der Koste zu, sowie auf dem Gipfel des Serro Plat im Innern der Insel; auch wurden weit von dem jetzigen Ufer des Meeres in den Thalern des Dioritmassivs Spuren einer früheren Kalkbedeckung wahrgenommen. Es geht hieraus hervor, dass die Insel Aruba im jungtertiaeren Zeit- alter (denn die Kalke können nicht alter sein) zum grössten Theile unter dem Spiegel der See begraben war, so dass nur die höchsten Spitzen aus ihm hervorragten. Beim Auftauchen aus dem Oceane sind sowohl im Innern des jetzigen Eilands als an den Kosten ausgedehnte Ablagerungen des Tertiaers wieder zerstört, die Uferterrassen und die ausgewaschenen Höhlen liefern hierfür den Beweis. Auch hat ein grosser Theil des Syenitgebirges, nachdem es der schützenden Kalkdecke beraubt war, noch eine weitgehende Zerstörung durch...”
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“...469 stets noch niedriges Gebiet, welches zum Theil aus Korallenkalk ge- bildet wird, dessen Alter etwa gleich demjenigen der Kalke von Ponton auf Aruba sein dürfte, zum Theil aber mit Broeken von Schiefern und Sandsteinen derart bedeckt ist, dass bei dem Mangel jeglichen Profiles es nicht möglich war die unterlagernde Formation zu erkennen. Je mehr man sich dem Langen Berg nahert, desto mehr nehmen diese Bruch- stücke zu, und jetzt tritt vereinzelt eine niedrige Klippe anstehenden Ge- steines zu Tage, ein diinnplattiger, unter etwa 45’’ nach Norden ein- fallender Sandstein. Fossilien sind darin nicht enthalten^ so dass jede Handhabe zur Altersbestimmung fehlt. Kurz nachdem dieser Fels passirt war, befanden wir uns stidöstlich vom Langen Berg, wahrend die Oberflachenbeschaffenheit noch stets dieselbe blieb und wir sehr langsam anstiegen, bis wir einen Punkt er- reichten, der durch das Auftreten eines schneeweissen, zerreiblichen Kalk- steines ausgezeichnet ist und sich nur ein wenig nördlich...”
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“...Gesteins fortgeführt worden ist, so dass vielfach die Schichten des Grundgebirges unter der dünnen Bedeckung hervorlugen. Kurz vor Fontein liegen auf der Ufer- terrasse nahe am Wege viele lose, rundliche Blöcke von einigen Füssen im Durchmesser, welche gewissen Dioriten von Aruba ahneln, ohne dass das feinkömige Gestein indessen eine nahere Bestimmung auf Grund makioskopischer Betrachtung zuliesse. Dazu gesellen sich in ungemein grosser Zahl machtige, abgestürzte scharfkantigc Blöcke der Tertiaer- kalke, welche umschlungen von Pflanzen diesem Punkte einen eigen- thümlichen Reiz verleihen. Noch eigenthümlicher ist indessen der Bliek auf Fontein selbst, welches wie eine Einsiedelei oben an dem steilen Absturze des Kalkplateaus nach der Seeseite hin gelegen ist und nur nach dem Ersteigen einer hohen, den ermüdeten Gliedern endlos erscheinenden Treppe' erreicht werden kann. In den abenteuerlichsten Formen liegen die Kalkblöcke über und...”
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“...n, ausserst lang* sam fliessenden Wasserstrahl. Selbst die Aloöfelder, welche in einigem Abstande vom Hause auf der untersten Uferterrasse angélegt sind machen einen durch übergrosse Dürre verursachten, traurigen Eindruck. Durch einen tiefen, dunkien Hohlgang von etwa Mannshöhe gelang es nach einigem Stossen und Stolpern zur Ursprungsstelle des kleinen, Wasserstrahles zu kommen, und als sich das Auge an die Finsterniss ge- wöhnt hatte, sah ich die Wande mit dicken Krusten von stalaktitischem Kalke bedeckt und mit machtigen Büscheln von Wurzeln behangen, welche das durstende Pflanzenreich von der Oberflache hieher gesandt. Von diesen Bildungen tropfte das sparliche Wasser hernieder, ohne dass sich ein bestimmter Ausgangspunkt daftir anweisen liesse; es ist indessen sehr wahrscheinlich, dass die Ursache der Ansammlung in dem Eruptiv- gesteine zu suchen ist, welches bei Fontein als Liegendes des Tertiaers auftritt und dessen Verwitterungsproducte in dem Thone vertreten sein mögen, den man...”
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“...sehr zerfressen; unregelmassige, vielgestaltige Höhlungen befinden sich darin in grosser Zahl, getrennt durch scharfe Spitzen und Zacken, die oft mehr als fusshoch hervor- stehen, beim Betreten einen klingenden Ton geben und das Begehen der Formation ganz ungemein erschweren. Zahlreiche, grössere Hohlraume sieht man auch überall an den seitlichen Kluftflachen des Gesteins, zum Theil mit zierlichen stalaktitischen Bildungen und bisweilen mit Kalkspath bekleidet. Besonders reich sind aber diese Kalke an Fossilien, unter denen in erster Linie Korallen erwahnt werden mossen, ferner Strombus gigas L. als Hauptleitfossil, sowie Pyrula, Chatna, Lithodomus, Echiniden- reste u. A. m. Der petrographische und palaeontologische Charakter stimmt durchaus mit demjenigen der Korallenkalke von Bonaire überein, welche unter Anderen auch Carcharodon megalodon Ag. enthalten, so dass diese Korallenkalke als jüngeres Tertiaer zu bezeichnen sind. Wahrend sich Diorite und Korallenkalke an der Innenseite des Kosten-...”
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“...keineriei Störung seit ihrem Entstehen erfahren hat. Zunachst erkennt man namlich bei sorgfal tiger Untersuchung der Sande und Conglomerate, dass in ihnen auch vereinzelte Fossilien vor- kommen, und zwar Leitfossilien der sie tlberlagernden Kalke, vor allem auch Strombus gigas. Eine wesentliche Altersverschiedenheit von den Korallenkalken ist somit nicht vorhanden. Ferner nimmt man wahr, dass alle Korallenstöcke, die sich auf den Conglomeraten angebaut haben, noch diejenige Stellung einnehmen, welche sie anfanglich gehabt haben. Das ist an den steil abgestürzten Wanden, welche in sehr grosser Zahl die fingerförmigen und astigen Abdrücke und Steinkerne der Madreporen aufweisen, leicht zu beobachten, und die zunehmende Grösse des Nei- gungswinkels der Kalke gegentlber den Conglomeraten findet eine ein- faclie Erklarung in dem ungleichmassigen Anwachsen des in die Tiefe des tertiaeren Meeres hineinbauenden Korallenriffes. Von einer Unter- brechung und Aufrichtung der Schichten ist aber nicht...”