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“...erwachsenen Thiere die Kaulquappen gehörten, denn es ist be-
kannt, dass Aruba die einzige der drei Insein ist, welche einen Frosch
besitzt, und da dieser Letztere nach Aussage aller Bewohner sich in der
trockenen Zeit stets unter der Erde aufhalt und nur in der Regenzeitin
ungezahlten Mengen die Ttlmpel bevölkert, so lag die Vermuthung nahe,
dass dieser Fund einen zweiten, vom sogenannten Dori verschiedenen
Frosch der Insel anzeige. Eine weitere Sttltze erhielt diese Vermuthung,
als wir am folgenden Tage in den Besitz eines ausgewachsenen Frosches
gelangten, welcher uns als bestimmt vom Dori abweichend bezeichnet
wurde. Demnach wtlrde Aruba zwei Arten dieser Batrachier beherbergen.
Nach kurzem Ritte gelangten wir bis an die Basis der Kuppe, welche
den Gipfel des Jamanota bildet; die Thiere blieben unter der Hut Eines
unserer Diener zurtlck und die letzte, kurze Strecke wurde zu Fuss zurück-
gelegt. Drei Stunden waren seit unserer Abreise von Fontein verflossen,
als wir den kahlen Gipfel des...”
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vor Antikurie öffnete sich uns indessen ein prachtiger Ausblick auf die
weit bogenförmig umgrenzte Bucht, welche sich zwischen diesem Orte und
Buschiribana ausdehnt, in der Reinwardt’schen Karte aber nicht richtig
angegeben ist. Yon dem Htlgelrtlcken, auf dem wir uns befanden,
konnten wir gleichzeitig alle drei Formationen, welche den wesentlichsten
Antheil an der Bildung von Aruba nehmen, tlbersehen: im Vordergrunde
das Dioritmassiv, welches sich noch bis zum Montevidiri hin verfolgen
lasst, dahinter die Syenite und langs des ganzen Ufers eine breite Terrasse
des tertiaeren Kalkes, eingefasst von der schaumenden Brandung, deren
weisse. Köpfe sich wie Schneeflöckchen in der Feme verloren und sich
scharf von dem klaren Blau des Himmels abhoben. Hinter der Bucht
traten die Fabrikgebaude von Buschiribana hervor und ich erinnere mich
nicht, dass mir jetnals ein Schornstein so viel Freude bereitet hatte, wie
es heute der Fall war; zeugte die Anlage doch von der Existenz
denkender, gebildeter...”
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“...welcher
einen schmalen Streifen bei West Punt bildet, sich aber nach Süden zu
betrachtlich verbreitert und jenseit des Bukuruï, in der Nahe von Oranje-
stadt, seine grösste Ausdehnung erhalt. Der Hügel von Ponton gehort
vermuthlich derselben Bildung an, welche oben von der „Spaansche
Lagoen” beschrieben und als quarterner oder recent bezeichnet worden
ist. (vgl. 29. Jan.).
An dem Aufbaue des kleinen, nordwestlichen Theiles der Insel,
welcher nördlich von West Punt gelegen- ist, nehmen wiederum
alle drei Hauptbildungen Aruba’s Theil. Zunachst begegnet man dort
den Dioriten im goldreichen Adicurari; daran schliessen sich nach Norden
zu Syenite, deren abenteuerliche Verwitterungsformen namentlich bei
Araschi, an der aussersten Nordwestecke von Aruba, einen grossen
Flachenraum einnehmen, und darüber breitet sich in isolirten Schollen
die Tertiaerformation aus. Ihr gehören der Hurischibana, der Anna
Buï und eine dritte, zwischen beiden gelegene Erhebung an, welche
sammtlich frtlher eine einzige, ...”
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“...Am besten überblickt man die orographischen Verhaltnisse von dem
Punkte aus, wo der Weg an der Nordküste wieder abwarts fiihrt, ander
Endigung des eben erwahnten, njedrigeren Plateaus. Hier sieht man in
der Richtung nach Fontein verschiedene Uferterrassen von vollendeter
Schönheit und so grosser Regelmassigkeit, wie ich sie mit Ausnahme der
Nordküste von Curasao, nirgends angetroffen. Drei scharf treppenförmig
geschnittene Absatze liegen übereinander, deren oberster ohne nennens-
werthe Unterbrechung sich bis nach dem Langen Berg hin ausdehnt und
so das höhere der beiden eben erwahnten Plateaus formt; die nachst
tiefe Uferterrasse fallt mit dem niedrigen Plateau zusammen, über welches
bis hieher der Weg geführt hatte; darauf folgt die dritte und endlich in
der Nahe des Meeres noch eine vierte, unterste Terrasse, bis zu welcher
der Weg nach Fontein hinabführt; wogegen der vierte Absturz sich am
jetzigen Meeresufer befindet und sich nicht von demselben Standpunkte
aus mehr wahmehmen lasst...”
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“...Stadt aus, mit sauber weiss angestrichenen
Gebauden, durch rothe Ziegelbedeckung und grtlne Fensterladen an-
muthig verziert. Wir genossen aus nachster Nahe einen weiten Ueber-
blick tlber die Wohnungen, von Otrabanda an der Westseite des Hafens
bis zu den aussersten Punkten von Pietermaay, welches sich in einem
langen, schmalen Streifen auf den jungen Riff kalken nach Osten hin
ausdehnt, und das Bild, welches die Stadt darbot, war nicht nurtlberaus
freundlich, sondern auch ein stattliches. Die drei Gebrtlder mit ihren spitzen,
schroffen Gipfeln, das Fort Nassau, welches gleichfalls auf einem steilen
Felsen gelegen die Stadt tlberragt, tragen nicht wenig dazu bei das
Landschaftsbild zu verschönern, in dem nur die Waldung fehlte, um
ihm einen dauernden Reiz zu verleihen. Der Pflanzenwuchs erzeugte
auf den Felsen nur einen schwachen Schimmer, denn es war in diesem
Jahre ungemein trocken, undvon dem fröhlichen Grün, welches diekahlen
Felsen in der regenreicheren Zeit bedecken soil, sahen wir...”
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“...deutlich an dem ver-
schiedenen Böschungswinkel wahrnehmen; denn da der Korallenkalk
vielfach zerklüftet ist, so sttlrzen von ihm oftmals grosse, haushohe Blöcke
hernieder, welche auf den Gehangen des unterlagernden Diorites liegen
bleiben, an dem Kalkgebirge aber nach der Innenseite zu sehr schroff
abfallende Wande entstehen lassen, die sich deutlich gegen die minder
steilen Diorite abgrenzen. Diese Formationsgrenze nimmt manbesonders
gut am inneren Absturze der scheinbar steil aufgerichteten „drei Ge-
brtlder” wahr, sowie an der Höhe, auf der Fort Nassau gelegen ist, wenn
man dieselbe von Altena aus betrachtet.
Die Korallenkalke, welche nach der Seeseite zu minder steil sind,
haben in der Regel eine schmutziggraue Farbung, sind aber bisweilen...”
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“...ohnehin sehr schwieng zu beur-
theilenden Gebirges erwarten dürtte, ist durch die erwahnten Anlagen
jeder Einblick in die Bodenverhaltnisse unmöglich gemacht.
Die Ursprungsstelle der bekannten Quelle von Hato ist ebenfalls nicht
mehr zu erkennen, da. sie vermauert worden; aber die Analogie mit den
Quellen von Aruba und Bonaire, welche sie an Wasserreichthum weit
übertrifft, muss demungeachtet sofort in die Augen fallen. An allen drei
Orten namlich tritt die Quelle an der Basis des Absturzes einer Ufer-
terrasse im tertiaeren Kalkgebirge zu Tage und auf allen drei Insein
bildet in geringer Entfernung landeinwarts das altere Gebirge das Liegende
dieser Formation. Auf Aruba befinden sich die Kalke im Hangenden
von Diorit, auf Bonaire ebenfalls im Hangenden eines Eruptivgesteines
.(Andesit?) und auf Curacao dürfte dasselbe wiederum Diorit sein....”
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“...6a6
Wahrscheinlich befindet sich in allen drei Fallen das Wasser an der
Contactzone von tertiaeren Kalken und den Verwitterungsproducten der
genannten Eruptivgesteine und ist die Quellenbildung dadurch zu erklaren,
dass durch die Zerstörung eines grossen Theiles des Kalkgebirges das
altere Gebirge hie und da in die unmittelbare Nahe der Oberflache ge-
rückt ist. Die wasserftlhrende Schicht musste dort auf diese Weise eben-
falls eine oberflachliche Lage einnehmen, so dass durch Spuiten, an
denen das Kalkgebirge bekanntlich sehr reich ist, leicht ein Theil des
Wassers zu Tage abfliessen konnte, wahrend der Rest unter der Kalkbe-
deckung cirkulirt und im Meere verloren geht.
In der Quelle von Hato fand sich der gleiche, kleine Fisch, welcher
auch bei Fontein auf Aruba angetroffen und oben bereits erwahnt wurde.
3. Die sildwestliche Kilste, Btekenburg und Fuik.
Wer der Fahrstrasse folgend von der Stadt nach Beekenburg reist,
begegnet auf diesem Wege keiner anderen Formation als den Dioriten...”
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“...Tertiaer und
Posttertiaer auf den besprochenen drei Insein nur ausserst schwierig ge-
zogen werden kann.
Jenseit der „Spaansche Bai” findet das tertiaere Kostengebirge seine
Fortsetzung im Tafelberge, der bekannten Lagerstatte der Phosphate von
Curasao, welche zu besichtigen mir leider vom Eigenthttmer aus klein-
lichen Interessen nicht gestattet wurde. Ich muss mich deswegen daraul
beschranken, dasjenige mitzutheilen, was aus der Entfernung von der
Küste her über dies Vorkommen zu erfahren ist und was sich weiterhin
aus Handstücken der vom Tafelberge stammenden Phosphate ab-
leiten lasst.
Von dem KorallenrifFe an der „Foikbai” aus erkennt man, dass am
Tafelberge drei verschiedene Terrassen auftreten, welche eben so vielen
Uferlinien aus früherer Zeit entsprechen, wie solche ganz allgemein an
der Seeseite des Tertiaers der Insel beobacbtet werden und oben wieder-
holt erwahnt sind. Mit den gleichaltrigen Höhen aus der Umgebung der
Stadt, den drei Gebrüdern und anderen, theilt auch diese die...”
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“...Kalken, innen dagegen aus der verwitterten Schieferformation besteht, ist
nichts anderes als Eine der Uferterrassen, welche in grosser Ausdehnung sich
langs der Küste hinziehen. Sie findet nach Nordwesten zu, in derRich-
tung des nach St. Pedro führenden Weges, ihre weitere Fortsetzung, ist
aber hier wiederum ausschliesslich aus Kalk gebildet und wird nach
innen zu noch von einer dritten, ebenfalls dem Tertiaer angehörigen
Strandlinie eingefasst.
Somit treten auch an diesem Theile der Insel die drei einander paral-
lelen Strandlinien auf, welche man fast überall wahrnimmt, wo' das Kalk-
gebirge eine bedeutendere Entwicklung besitzt; am schmalsten Abschnitte
von Curasao ist aber die oberste derselben bis in die Mitte der Insel
hineingerückt, denn hier wird sie durch die nördlichen Grenzlinien des
grossen und kleinen Berges dargestellt. Folgt man ferner dem Wege nach
Hermanus (Oud St. Marie) vom kleinen Berge aus, so befindet man sich
bald in éinem Thale, welches beiderseits von Kalkbergen...”
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“...Curasao, sondem auch geognostisch der bei Weitem interessanteste, denn
es ist diese Gegend die einzige, in der sich ein Aufschluss über das Alter
und Lagerungsverhaltniss der vortertiaeren Sedimente erhalten lasst. Die
alte Schieferformation bildet hier eine grössere Gruppe von Erhebungen,
unter denen der Christoffel als höchster Punkt hervorragt, gebildet aus
Kieselschiefern mit eingelagerten Hornsteinen. Nach Aussage des Eigen-
thtimers von Savonet, Herrn J. B. van der Linde Schotborgh, besteben
drei verschiedene Messungen des Gipfels, welche ebenso verschiedene
Höhenangaben lieferten, denn dieselben ergaben die sehr differirenden
Werthe von 1200,1500 und 1800 englischen Fussen, Werthe, von denen sich
der erstgenannte des geringsten Vertrauens auf Curasao zu erfreuen hat.
Mit einem sehr brauchbaren Instrumente, welches ich zur Höhenbe-
stimmung benutzte, fand ich für den Abstand vom Hause von Savonet
bis zum höchsten Punkte des Berges, an dem ich die Ablesung ausfiihren
konnte 338,94 m. Dieser...”
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“...ist dagegen ihre
Entwicklung an der Nordwestktisté und nördlich vom Christoffel haben
sie durch die Erosion des von den hohen Gebirgen abströmenden Wassers
eine sehr bedeutende Reduction erfahren. Erosionswirkungen desMeeres
haben die mannigfaltigsten Einwirkungen auf diese Schichten ausgelibt,
abenteuerliche, isolirte Felsformen entstehen lassen (Beekenburg) und vor
allem schöne Strandlinien geschaffen.
Solcher Strandlinien lassen sich an den machtigeren Ablagerungen der
Kalke stets mindestens drei nachweisen, welche einander und dem jetzigen
Meeresniveau parallel verlaufen. Am vollstandigsten ist ihre Entwicklung an
der Kliste von Hato, an der die beiden unteren sich ohne jegliche Unter-
brechung der ganzen Ausdehnung des Ufers entlang verfolgen lassen,
wahrend die höchste Strandlinie mehrfache Unterbrechungen aufweist
Zahlreiche, durch das Meer ausgewaschene Höhlen befinden sich an den
steilen Absttirzen der Uferterrassen, wahrend andere, schon vorher im
Kalkgebirge vorhandene Grotten...”
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“...644
hoch, im oberen Curasao dagegen bildet derselbe wiederum bedeutendere
Höhen, so namentlich auch im Tafelberge und in den drei Gebrüdern,
ünter denen der Priesterberg sich zu 128 m erhebt.
Da die Insel, wie der Verlauf der Strandlinien beweist, sich in allen
Theilen gleichmSssig nach Bildung der Korallenkalke über das Meer er-
hoben hat, so muss sie mit Ausnahme nur der höchsten Berggruppe, zu
der der Christoffel gehórt, in jungtertiaerer Zeit vom Wasser bedeckt ge-
wesen sein, und vergegenwartigen wir uns den damaligen Zustand des
Gebietes, welches heutigen Tages Curacao formt, so gewinnen wir
folgendes Bild:
Nur die Christoffelgruppe ragte im jüngeren tertiaeren Zeitalter aus dem
Oceane hervor, eine kleine Zahl von scharfgratigen Bergen darstellend,
welche etwa 160 m Höhe besassen. Diese waren von Klippen umgeben,
auf denen sich hie und da Korallen angesiedelt batten, so unter anderen
auf dem Hieronimo und vielleicht noch auf einigen benachbarten Höhen,
auf denen die gleichen Bildungen...”
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“...verschliessen (und das wtirde
ohne Eingreifen des Mensthen auch wohl geschehen), so ware das Schotte-
gat nichts Anderes als ein echter Relictensee, welcher hier innerhalb
eines gehobenen Atolls bestehen geblieben.
Wirkliche Relictenseen dieser Art fehlen indessen auch keineswegs,
denn ihnen gehören die Cornelis-Bai auf Curasao und eine ganze Reihe
von Bildungen auf Bonaire an, so vor allen Dingen auch Goto. Die
Existenz derselben ist freilich vom geologischen Gesichtspunkte betrachtet
auf allen, drei Insein nur eine ephemere zu nennen. So lange die Mündung
nur durch lockere Walle von Korallenbruchstücken geschlossen ist, wie bei
Goto und Slachtbai, filtrirt noch das Meereswasser hindurch und füllt trotz
der Verdampfung die Becken stets von Neuem; tritt aber eine betracht-
lichere Hebung des Landes ein, so ist bei dem Mangel an zufliessendem
Wasser in Folge der Regeriarmuth bald der innerste Theil trockengelegt
Das hat bereits vielfach (auf Curasao unter anderen auch beim
Schottegat am östlichen...”
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