1 |
 |
“...7
f a s
der sogenannte „Kleine Berg” an, dessen ab-
geflachter Gipfel sich nur 78 m über den Meeres-
spiegel erhebt. Der westliche, höhere Abschnitt
des Eilandes wird das „Benedengedeelte,” der
östliche,niedrigere, das „Bovengedeelte”genannt,
Benennungen, welche sich auf die Lage unter
und über dem Winde beziehen, nicht aber auf
das Relief des Landes. Das Benedengedeelte
soil im Folgenden stets als West-, das Bovenge-
deelte als Ost-Curagao bezeichnet werden, wah-
rend die nach Kordwest gebehrten Küsten Bei-
derinihrer GesammtheitalsKordküste, die gegen-
überliegenden als Südküste angeführt werden.
Im Ford westen von West-Curagao befindet
sich die höchste Spitze der ganzen Insel, der
scharfgratige St. Christoffel, welcher sich 376 m
über das Meer erhebt und an den sich nach
Westen zu noch eine Reihe niedrigerer Höhen
anschliesst, die man auf der Insel zwar nicht
mehr mit dem genannten Gipfel unter demselben
Kamen zu vereinigen pflegt, *) welche aber den-
noch am natürlichsten ihm zugerechnet...”
|
|
2 |
 |
“...erheben, wenn die genannten drei Berge unberficksichtigt bleiben.
Noch niedriger ist das Innere von Ost-Curagao, dessen mittlere Höhe ich auf
40 m schatze und welches vielerorts nur bis zu 20 m und minder sich erhebt.
Sieht man auch hier vom Küstengebirge ab, so bleibt nur Eine Kuppe
fibrig, auf welche in Ost-Curagao der Name eines Berges angewandt werden kann,
das ist der „Ost-Seinpost”.J) Dieser wird im Nordwesten von einer Schlucht
begrenzt, welche die „Rooi1 2 3) Kibrahacha” heisst, im Nordosten von dem schroffen
Küstengebirge, im Sfiden und Sfidosten von einer ausgedehnten Ebene. Im
Cebrigen wird das ganze Innere von Ost-Curagao von einem Hfigellande gebildet,
dessen sanfte Wellen an das Relief unseres Diluviums erinnem und welche im
Osten des Schottegats, • woselbst sich auch der „Midden-Seinpost” befindet, die
bedeutendste Anschwellung zeigen. Ueberall aber, den etwa 100 m hohen Ost-
Seinpost nicht ausgeschlossen, bleibt das Innere dieses Theiles von Curagao an
Höhe weit hinter dem...”
|
|
3 |
 |
“...lothrechter Ab-
sturz befindet, an den sich nach unten zu eine weit minder steile Basis mit
30—40° Neigung anschliesst. Diese Verschiedenheit des Böschungswinkels ist
namentlich bei den höheren Gipfeln an der Südküste von Ost-Curagao sehr augen-
fallig; bei den niedrigeren weniger ausgepragt und bei den noch unbedeutenderen
Höhen des Küstengebirges ist der ganze innere Absturz gleich steil wie es bei
den ansehnlichen Bergen (Priesterberg, Fort Nassau, Tafelberg u. a.) nur deren
oberer Abschnitt ist. “Wie unten naher zu betrachten ist, hangt dieser wechselnde
Böschungswinkel sehr nahe mit der geognostischen Gliederung des betreffenden
Gebirges zusammen.
Nach dem Meere zu fallt das Letztere meistens steil, in mehreren schroffen
Terrassen ab; doch macht hievon die Südküste von Ost-Curagao eine Ausnahme,
denn die Neigung .betragt hier höchstens 20°, oft 15°, selbst 10° und weniger,
so bei den drei Gebrüdera, beim Gruneberg, Fort Nassau, Tafelberg und ande-
ren, minder ansehnlichen Höhen.
Kurze,...”
|
|
4 |
 |
“...Wasserrisse ausgenommen,
werden von Gehangen mit so geringer Neigung eingeschlossen, dass es besonderer
Aufmerksamkeit bedarf, um ihren Verlauf zu erkennen; es sind langgestreckte,
flache Muldep oder Canale, in denen zur Regenzeit das Wasser nach der Küste
abströmt und welche meistentheils ihre Endigung am Ufer der oben erwahnten,
abgeschlossenen Becken finden.
Unter den Ebenen von Curagao ist nur diejenige von einiger Bedeutung,
welche sich im Osten des Tafelbergs an der Fuikbai, südöstlich vom Ost-Seinpost,
ausdehnt und an der Küste unvollstandig von dem dort mehrfach unterbrochenen
Randgebirge eingeschlossen ist. Kleinere Ebenen befinden sich am Innenrande der
Binnenwasser, so östlich vom Schottegat, westlich von Hermanus, hinter der
Boca von Savonet und an einigen anderen Orten; indessen ist ihre Ausdehnung
eine so geringe, dass sie in dieser Darstellung übergangen werden dürfen.
Die orographischen Verhaltnisse von Curasao sind auch auf der besten der
bestehenden Karten, der oben erwahnten...”
|
|
5 |
 |
“...r
11
unvollkommen wiedërgegeben. Das Küsténgebirge ist im mittleren und östlichen
Curagao gut, im westlicben Theile der Insel mangelhaft eingezeichnet; die Höhen
des Innern sind indessen so falsch und lückenhaft, dass von der sie betreffenden
Zéichnung nur der Christoffel, der Hieronimo, Antonieberg, Ost-Seinpost und
Midden-Seinpost zuverlassig erscheinen, wahrend die Karte im Uebrigen betreffs
des inneren Theiles des Eilands ganz falsche Yorstellungen erweckt.
Abgesehen von den Relief verhaltnissen ist aber die Rader’sebe Karte sehr
brauchbar und konnte ich deren neueste Ausgabe um so eher als Basis für meine
geologische Karte benutzen, als darin jene Verhaltnisse nicht weiter in Betracht
kommen. Meine topographische Grundlage ist eine auf kleineren Maasstab reducirte
Reproduction der Rader’schen Zéichnung, unter Weglassung ihres orographischen
Theiles.
Greognostische Beobachtungen.
Yon einem 29tagigen, durch die Reisen nach Aruba und Bonaire zweimal
unterbrochenen Aufenthalte auf Curasao...”
|
|
6 |
 |
“...12
a. Im östlichen Curasao.
Diabase.
An dem Aufbau von Ost-Curagao nehmen Diabase den wesentlichsten
Antheil, denn nicht nur besteben fast sammtliche vom Küstengebirge eingeschlos-
senen Hiigel aus dieser Formation, sondern es werden auch die das Meer beglei-
tenden Höhen zum Theil von ihr gebildet. Sedimentargesteine, denen die Dia-
base zwischengelagert waren, sind auf Curagao nicht bekannt; auch deutet die
Richtung der kleinen, von diesem Eruptivgesteine gebildeten Hügel nirgends
auf ein bestimmtes Streichen hin, so dass eine Anordnung in Lagern sich
nicht nachweisen lasst. Da es ferner nach Analogie anderer Yorkommnisse
bekanntlich nicht wahrscheinlich ist, dass die Diabase auf Curagao als typho-
nischer Stock auftreten sollten, so betrachte ich die Lagerungsform als decken-
artige Ausbreitung. Der Yergleich mit den Diabasen von Aruba legt aber die
Yermuthung nahe, dass diese Decke in der Tiefe mit Lagergangen zusammen-
hange. Ursprüngliche Kuppen dürften nirgends vorhanden sein, denn...”
|
|
7 |
 |
“...keinem Punkte ein Handstück sehlagen lasst; die Pelsart zerbröckelt unter dem
Hammer in dem Maasse, dass sie bequem zur Ausbesserung von Wegen abge-
stochen werden kann. Yur in der Rooi Kibrabacha, am Pusse des Ost-Seinpost, war
die Diabasformation minder Verwittert, und ich sehreibe dies dem Umstande zu,
dass daselbst das durcb die Meeresbedeckung zersetzte und aufgelockerte Material
mit Hilfe des fliessenden Wassers fortgeführt worden und das minder zersetzte
Gestein an die Oberflache gerüekt ist. Hier entsprechen die Yerhaltnisse denen der
Insel Aruba, deren Diabase uns spater beschaftigen werden.
Fm. 2. Ost-Seinpost ,
gesehen von Fuik aus. Der Thaleinschnitt zur Linken ist die Rooi Kibrahacha.
ca
üti
BBP
mmMmm
Nirgends nimmt man im Gebiete der dichten Diabase von Ost-Curagao Blöcke
als Ueberreste schwerer verwitternder Massen wahr, obwohl hie und da in dem
grünlich gefarbten Gesteine unregelmassig ellipsoidiscbe bis rundliche, von braunen
Zersetzungsprodukten umgebene Partieen...”
|
|
8 |
 |
“...Kreideformation sich
langs der ganzen N ordk iiste von Ost-Curayao ausdehne1, eine Annahme, welche
auch dadurch gestützt wird, dass gleiche Schichten abermals im Groote Berg
angetroffen "werden. "Von diesem westlichsten Punkte Ost-Cura^ao s aus erstrecken
sich die Ablagerungen der Kreideformation noch weiter nach Süden und Süd-
osten, denn bereits unweit Klein Mal Pays stehen am Fusse des oben beschrie-
benen Hügels von körnigem Diabas cretaceïsche Sandsteine an. Hier nimmt man
auch eine sehr wesentliche Aenderung im Relief der Landschaft wahr, wenn man
von der Stadt kommend seinen Weg zum Groote Berg hin fortsetzt, denn statt
des flachwelligen Hügellandes, welches das Innere von Ost-Cura§ao im Uebrigen
auszeichnet, bemerkt man zwischen Klein Mal Pays und dem Groote Berg niedrige
Höhen mit scharfen Kammen, eine Reliefform, die auf Curasao, soweit mir be-
kannt, nur den cretaceïschen Ablagerungen eigen ist.
Im westlichen Abschnitte von Ost-Curagao schaltet sich demnach, gleichwie
an seiner Nordküste...”
|
|
9 |
 |
“...eine hier die gleiche Bolle spielen wie die Diabasconglomerate
an dér Südküste, und daas der petrographiache Charakter dieser Conglomerate
des Nordstrandea mit demjenigen der unten zu behandelnden Conglomerate von
Hermanus übereinstimme. Die jüngsten Korallenkalke und aequivalenten Bildun-
gen aind aus bereits erwahnten Gründen in dieser Uebersicht vorlaufig übergangen.
b. Im westlichen und mittleren Curagao.
An dem Aufbau von West-Curasao betheiligen sich die gleichen Formationen,
welche von Ost-Curagao im Obigen beschrieben wurden; es erreichen aber die
cretaceïschen Ablagerungen im Westen eine weit grössere Machtigkeit und die Lage-
rungsverhaltnisse sind ao complicirt, daas sie sich bei dem Mangel an grosseren
Aufschliisaen nur ungemein schwierig beurtheilen lassen. Es scheint deswegen ge-
boten mit der Beschreibung derjenigen Schichten zu beginnen, deren Altersbe-
stimmung keinem Zweifel unterworfen ist, um darauf ihre Beziehungen zu den
übrigen Bildungen zu erörtern.
Rudistenkalk...”
|
|
10 |
 |
“...wurden. Die gleiche Erscheinung sieht man noch mehrfach
in der Nachbarschaft, im schmalsten Theile von Curasao, wahrend aus den erdigen
Mergeln hie und da die Schichtenköpfe der widerstandsfahigeren Sandsteine her-
vorragen, die früher mit schiefrigen Mergeln lagerten. Die Yerhaltnisse entsprechen
somit den oben von Hato geschilderten; nur lasst sich in der Umgegend des
Groote- und Kleine Berg die Zerstörung der mit den Sandsteinen wechsellagemden
Mergel nachweisen, wahrend an der Nordküste von Ost-Curagao diese nur vermuthet
werden konnte.
Kalksteine und Conglomerate nehmen den geringsten Antheil an der
Zusammensetzung der in Rede stehenden Schichtenreihe. Erstere sind dunkelgraue,...”
|
|
11 |
 |
“...diesen, manehem Wechsel unterworfen; nur die Quarzite sind
überall lediglich in kleinen Fragmenten in dem Conglomerate enthalten; die Grosse
der anderen Bestandtheile schwankt zwischen der einer Haselnuss und von gerin-
geren Dimensionen bis zu derjenigen einer Faust. Die gleichförmige Lagerung der
Trümmergesteine mit den übrigen Sedimenten ist allerorts, wo sie auftreten,
deutlich, so namentlich auch bei Engelenberg, ferner an einem Punkte zwischen
Fontein und Sebastian sowie bei Brievengat in Ost-Curagao.
Offenbar sind es diese Conglomerate, welche Stifft als Grauwacke bezeichnet
hat1), da sie der Grauwacke ausserordentlich ahnlich sehen und auf keine andere
Bildung der Insel die von ihm gegebene Beschreibung des betreffenden Gesteines passt.
Sandsteine, Mergel, Kalksteine und Conglomerate sind wie die Kieselschiefer,
mit denen sie gleichförmig lagern, steil aufgerichtet; nirgends beobachtet man ein
flaches Fallen, sondern es betragt der Fall winkel, so weit meine Beobachtungen
reichen...”
|
|
12 |
 |
“...das grosse Stück Rothkupfererz mit gediegen Kupfer
ab, welches in der Rooi am Tafelberg bei Savonet gefunden wurde”. Auf Groot
St. Martha, wo dieselben Gange im Diabas vorkommen, ist man nach mir ge-
machten Mittheilungen beschaftigt, den bereits früher angestellten Yersuch, die
Erze in Abbau zu nehmen, augenblicklich zu erneuern; doch dürfte sich der
Betrieb schwerlich als lohnend erweisen.
Selten setzen schmale Quarzgange im Diabase von West-Curagao auf, die
an Bedeutung hinter den Gangen von Ost Seinpost im östlichen Curagao noch weit
zurückstehen.
Das Lagerungsverhaltniss der Diabase zu den cretaceïschen Sedimenten ist
ausserst schwierig zu beurtheilen, denn es ist mir kein Profil bekannt, in dem
das Eruptivgestein überhaupt aufgeschlossen ware. Deswegen verkehrte auch Stifft
bezüglich der Deutung des Lagerungsverhaltnisses in grosser Unsicherheit; wahrend
er einerseits annahm, dass die Sedimente dem Diabase bassinförmig eingelagert seien,
war er andererseits geneigt, einen Theil der...”
|
|
13 |
 |
“...die mikroskopische Untersuchung von Kloos ergab, dass es als porphyrischer Diorit
zu bezeichnen ist, ein Gestein, welches in gleicher Ausbildung auch innerhalb
der Diabase von Aruba vorkommt. Da sich auf Curacao fiber seine Beziehungen
zu letztgenanntem Eruptivgesteine nichts erkennen lasst, so verweise ich diesbe-
züglich auf Aruba. Die auf dieser Insel beobachteten Verhaltnisse können ohne
Schwierigkeit auch auf Curacao übertragen werden.
Quartare Conglomerate und Kalke.
Entsprechend den von Ost-Curacao geschilderten Verhaltnissen werden auch
im westlichen Theile der Insel die alteren Bildungen von quartaren Conglomera-
ten mit kalkigem Bindemittel überlagert, in deren Hangendem reine Korallen-
kalke auftreten. Manchmal erreichen einzelne Bestandtheile des Trümmergesteins
Va bis 1 m Durchmesser, und die Zusammensetzung wechselt je nach der das
Liegende bildenden Formation. So sind an der Nordküste bei Savonet nahezu...”
|
|
14 |
 |
“...Buschiribana und an der Nordwestecke der
Insel.
Erwahnenswerth ist noch die weitgehende Zersetzung, welche das Gestein des
Adikurarie in der Tiefe erfahren hat und welche auf die Durchtrankung mit Meeres-
wasser zurückzuführen ist, denn Stifft stiess beiin Abteufen eines Schachtes in dem
niedrigen, kaum über den Ocean hervorragenden Hügel bereits in 15 Fuss Tiefe
auf eindringendes Salzwasser. Das Gestein ist daselbst ebenso aufgelockert und
zersetzt, wie es die Diabase im niedrigen Theile von Ost-Cura^ao aus ahnlichem
Anlasse sind.
Die Yerbreitüng des Quakzdiorits ist aus der Karte ersichtlich: Ausser
dem Plateau im Innern der Insel sind auch die bogenförmig angeordneten Höhen
welche, vom Hooiberge und vom Krystallberge ausgehend, dasselbe unvollstandig um-
gürten, aus dieser Formation aufgebaut. Im Nordwesten des Hooibergs, wo sich
das Plateau nach Westen mit dem Küstenstriche zu Einer Ebene vereinigt, ist
freilich das Eruptivgestein grösstentheils durch seine eigenen Zersetzungsprodukte...”
|
|
15 |
 |
“...Ghliederung-.
Ein Tbeil der Insel Bonaire erstreckt sich gleich Curagao und Aruba in der
Richtung von Nordwest nach Südost; er ist gebirgig, ahnlich den beiden anderen
Inseln. Ein anderer Theil dagegen hat eine Richtung von Nord nach Süd und
ist der Hauptsache nach flach,.eine kaum über den Meeresspiegel sich erhebende
Ebene bildend, deren Umrisse erst in nachster Nahe des Strandes vor dem An-
kömmlinge aus dem Wasser hervortauchen. Der gebirgige Theil moge im Fol-
genden als West-, der flache als Ost-Bonaire bezeichnet werden.
Der höchste Gipfel von West-Bonaire ist der Brandaris, welcher aus der
Feme gesehen in seiner Form einem Yulkane mit wiederholter Kegelbildung un-
gemein ahnelt. Sein unterer, abgestutzter Kegel mit etwa 45° Neigung besitzt im
Westen 177 m Meeresböhe, seine Spitze, welche sich in Gestalt eines kleineren
Kegels über dieser Basis erhebt, 254 m; der Fuss des Berges ist nur wenig
höher als das Niveau des Oceans gelegen. 1 2)
1) Nahere Angaben sind in dem citirten, englischen...”
|
|
16 |
 |
“...n Basis erheben, ohne aber in Form von Bergen aus dem Rücken sich
herauszulösen. Der Juwa und der Makaku besitzen unter ihnen den grössten Grad
von Selbstandigkeit und sind gleichzeitig die bedeutendsten Gipfel, deren Meeres-
böhe etwa 200 m sein dürfte.
Die Küste von West-Bonaire wird von einem Gebirge eingefasst, welches
durchaus den gleichon Cbarakter tragt wie das Küstengebirge von Curagao p
aber seine sammtlichen Höhen sind flach und Böschungswinkel von 10—20%
wie sie an der Südküste von Ost-Curagao vorkommen, findet man auf Bonaire
in diesem Gebirge nirgends. Ueberall ist sein Absturz seewarts mit sehr steilen
Terrassen versehen und an der Nordküste zeigt es den gleichen Charakter wie
an der Küste von Hato auf Curagao. Wie auf dieser Insel, so ist auch auf Bonaire
im schmalsten Theile eine Brücke vorhanden, welehe die Gebirge der Nord- und
Südküste verbindet; aber diese Brücke ist hier bedeutend breiter und nimmt die
Gestalt eines Plateau’s an, welches östlich von Rincon sich zwiseben...”
|
|
17 |
 |
“...69
östlichen Bonaire, und in der Verlangerung seines Streichens liegen noch einige
andere, niedrigere Hügel in der Mitte der Insel; sie tragen die Namen Serro
Grandi, Wamari und Baradicarta. Fast der ganze übrige Theil von Ost-Bonaire
ist kaum über den Meeresspiegel erhoben; er scheint in der Richtung yon Süden
nach der Nordküste hin, deren Höhe ich auf 30 m schatze, allmahlig anzusteigen
und die Oberflache des Landes ist bis auf w enige, unbedeutende Wellen vollkom-
men eben.
Das bedeutendste Thai auf Bonaire ist dasjenige von Rincon. Es ist ein
Kesselthal, welches im Norden, Osten und Süden von den steilen Gehangen der
Küstengebirge und des Beide verbindenden Plateau’s eingeschlossen wird, im Westen
von den Auslaufern der von Brandaris und Karakao ausgehenden Höhenrücken,
im Nordwesten von einigen niedrigen Hügeln. Nur im Südwesten ist das Thai
nach Goto hin geöffnet, wahrend ein schmaler Einschnitt dasselbe östlich vom
Serro Largo mit der Nordküste verbindet.
Ausser diesem Thale und...”
|
|
18 |
 |
“...quartaren Korallenkalkes
als Ueberresten zerstörter Banke, welche die Fortsetzung der Schichten des
Lange Berg gebildet haben. Dieser sammt dem höheren Plateau, welches ihn
mit den gehobenen Riffen des Nordstrandes verbindet, überragt mauerartig be-
grenzt die Ebene, durch die der Weg leitet, die alte Strandlinie im Westen
andeutend. Nach Osten hin soli die Brandungsterrasse sich allmahlig in die
recenten Korallenkalke der Insel verlieren, welche Letztere an dem Aufbau des
flacheren Theiles von Ost-Bonaire sich in ers'ter Linie betheiligen. Somit herrschen
hier überall an der Oberflache moderne Bildungen vor, und es war nicht möglich
die Flachen im Innem des Eilands, zwischen dem Lange Berg und Fontein, abgedeckt
anzulegen, da vom anstehenden Fels nirgends eine Spur zu bemerken ist.')
Nahert man sich dem Nordstrande, so nimmt die Zahl der Bruchstücke von
quartarem Kalke bedeutend zu, und alsbald findet man an der Grenze der Bran-
dungsterrasse des Innern dasselbe Gestein anstehend. Die gehobenen...”
|
|
19 |
 |
“...6 m machtig;
in den 24 m hohen, zu Seiten der Playa Franz gelegenen Hügeln betragt sie nur
4,5 m und im 45 m hohen Wazal sinkt sie an manchen Stellen auf 1,5 m herab.
Diese Kalkschichten werden in Uebereinstimmung mit den von Curasao geschilder-
ten Yerhaltnissen durch Conglomerate vom Grundgebirge geschieden, welche an
der Innenseite des S. Grandi mehr als 1 m, im Wazal fast 2 m Machtigkeit he-
sitzen.
Yerbreitung. Die alteren quartaren Kalke bilde ten zur Zeit Ihres Wachsthums
dort, wo jetzt Ost-Cura^ao gelegen ist, ein ovales Atoll. Dasselbe war an der Strom
und Wind ausgesetzten Nordküste am vollkommensten geschlossen, denn hier ist
der Kalkgürtel nicht nur am breitesten, sondern es befinden sich in ihm auch nur
wenige, unbedeutende Einschartungen, von denen nur Eine noch bis zum heutigen
Meeresspiegel hinabreicht. An der Leeseite dagegenAvar, entsprechend den kurzen,
das Küstengebirge rechtwinklig schneidenden Thalern, eine grosse Zahl tiefer
Rinnen vorhanden, durch welche das zur Fluthzeit...”
|
|
20 |
 |
“...86
Flachbauten bilden, so dürften dieselben auch im quartaren Atoll von Ost-Curagao
nicht ganzlich gefehlt haben. Sie sowohl wie etwaige Ablagerungen von Korallen-
sand mussten indessen bei Trockenlegung der Insel leicht wieder zerstört werden.
West-Curaqao verhielt sich in seinem südöstlichen Theile genau so wie Ost-
Curagao , in seinem nordwestlichen Tbeile dagegen ragten die Gipfel der Christoffel-
gruppe hoch über die Riffe hervor, so dass diese die Form von Damm- und Saum-
riffen annabmen. Ein betrachtlicher Theil derselben ist durch die Erosion wieder
zerstört worden, wie namentlicb am Ufer von Savonet zu beobachten ist. Einschar-
tungen treten daselbst, in Verband mit der veranderten Form der Riffe, sehr zurück.
Im Innern befindet sich aber noch auf dem Gipfel des St. Hieronimo eine Schicht quar-
taren Kalkes, und ein anderer Fetzen dieser Formation soil in etwa gleicher Höhe
auf den östlichen Gehangen des Christoffels gelegen sein. Die lichtgefarbte Schicht,
welche von Savonet aus...”
|
|