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“...Ost-Curayao ausdehne1, eine Annahme, welche
auch dadurch gestützt wird, dass gleiche Schichten abermals im Groote Berg
angetroffen "werden. "Von diesem westlichsten Punkte Ost-Cura^ao s aus erstrecken
sich die Ablagerungen der Kreideformation noch weiter nach Süden und Süd-
osten, denn bereits unweit Klein Mal Pays stehen am Fusse des oben beschrie-
benen Hügels von körnigem Diabas cretaceïsche Sandsteine an. Hier nimmt man
auch eine sehr wesentliche Aenderung im Relief der Landschaft wahr, wenn man
von der Stadt kommend seinen Weg zum Groote Berg hin fortsetzt, denn statt
des flachwelligen Hügellandes, welches das Innere von Ost-Cura§ao im Uebrigen
auszeichnet, bemerkt man zwischen Klein Mal Pays und dem Groote Berg niedrige
Höhen mit scharfen Kammen, eine Reliefform, die auf Curasao, soweit mir be-
kannt, nur den cretaceïschen Ablagerungen eigen ist.
Im westlichen Abschnitte von Ost-Curagao schaltet sich demnach, gleichwie
an seiner Nordküste, zwischen die Diabase und quartaren Bildungen die...”
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Wie sich hier am Meere die Formationsgrenze scharf bestimmen lasst, so ist
dieselbe auch deutlich von dem Plateau des quartaren, den südöstlichen Insel-
theil bedeckenden Kalkes geschieden; minder ausgepragt ist aber die Grenze
zwischen Diabas und Quarzdiorit. Ich habe dieselbe an zwei Punkten, die gleich-
zeitig einen guten Ueberblick gewahrten, durchscbnitten, einmal auf dem Wege
von Oranjestadt nach Daimarie, östlich von St. Lucie, das andere Mal bei Chetta,
unweit der alten Direktorswohnung, und in beiden Fallen zablreiche Blöcke von
Diorit auf den westlichen Gehangen des Diabasgebirges zerstreut gefunden. Nament-
lich an dem ersteren der genannten Punkte ist die Zahl der Dioritblöcke, die das
unterlagernde Gebirge bedecken, eine ungeheure, so dass anfangs auf dem Wege
nach Daimarie zu nur hie und da ein Bruchstück der Diabasformation zwischen
den Sphaeroiden von Quarzdiorit sichtbar wird; dann geht weiter nach Osten der
Diabas in immer grosseren Partieen zu Tage aus, und endlicb...”
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Q-eognostisch e "Beobachtungen.
Für die geognostische Untersuchung von Bonaire konnte ich nur Ader Tage
verwenden und von diesen musste ich noch obendrein einen Tag ziemlich nutzlos
unter Zurücklegung eines schon Ein Mal passirten Weges vergeuden. Das Terrain
ist zudem in den höher gelegenen Theilen der Insel sehr coupirt und Aufschlüsse
fehlen daselbst fast ganzlich, so dass eine eingehendere Darstellung des geogno-
stischen Baus der Insel nur bei langerem Yerweilen möglich sein wird. Ich hatte
dazu keine Gelegenheit, denn die einzige Station, die meinen Zwecken dienlich
gewesen ware, stand unserer Reisegesellschaft nur kurze Zeit offen und auf den
Yerbleib im Preien war ich nicht vorbereitet.') So habe ich denn im Pluge den
gebirgigen Theil von Bonaire durcheilt, und wenn ich dabei auch ohne Zweifel die
hauptsachlichsten Formationen kennen lernte, die an seinem Aufbau Theil nehmen,
so ist doch meine Kenntniss der Insel weit lückenhafter als diejenige von Curasao
und Aruba. Erleichtert...”
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“...phosphate durch die kleinen Saugethiere geschehen, welche die Grotten in grosser
Zahl noch heute bewohnen. Schwarme von Fledermausenbevölkern jeden Hohlraum
des Kalkgebirges, so dass man ihre Gegenwart schon an dem intensiven Geruche,
der ihnen eigen ist, wahrnimmt, falls es nicht glfickt, die Thiere selbst aus ihren
Schlupfwinkeln aufzuscheuchen, um sie wie eine Wolke emporflattern zu sehen.
Auch Ratten sind haufig, wahrend die Kaninchen durch den Menschen fast ganz
ausgerottet worden sind. Kur Ein Mal sah ich ein solches Thier auf Savonet; doch
dürften dieselbeu frfiher viel zahlreicher gewesen sein, und ich halte die oolithischen
Phosphorite ffir Koprolithe von Kaninchen.
Der Boden der Hohlraume ist bisweilen von einem an Phosphorsaure reichen,
erdigen Guano bedeckt, in den man hie und da bis an die Knöchel einsinkt. Er ist
hauptsachlich durch die Anhaufung der Excremente genannter Saugethiere gebildet,
doch nehmen an seiner Zusammensetzung stellenweise auch die Skelette von grossen
Schaben...”
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“...Bruchstücke von der Oberflache aus den Pflanzungen daselbst (22. pag.
J0). — In der Rooi Eibrahacha, am Fusse von Oost-Seinpost anstehend (165. pag. 72).
Eleinkörnige und dichte Diabase. Gerölle aus einem Wasserrisse in unmittelbarer Nahe des
erwahnten, landeinwarts gelegenen Brunnens von St. Jan. (54a, 54b. pag. 74).
Eleinkörniger Diabas. Aus einem Brunnenloche bei Australia, am inneren FusSe des Priester-
bergs, in 10 Meter Tiefe entnommen (23. pag. 73).
Eörniger Diabas. Südöstlich von Elein Mal Pays, am Wege zur Stadt anstehend (43. pag. 75).
— Niedrige Euppe, nur wenig weiter westlich als das letztgenannte Gestein, südlich vom Wege.
An dem Fusse der Euppe steht Sandstein an (44». pag. 75).
Quarzdiabas, körnig. Am Wege von Savonet nach Westpunt anstehend; nahe bei dem Hause
des Gutes. Lagert mit Rudistenkalken (66. pag. 75). — Südöstlich vom Christoffel unweit Pa-
radera anstehend. Gestein der alten, zur Gewinnung von Eupfererzen angelegten Gruben (70, 71.
pag. 76).
Diabasporphyrit. Niedrige...”
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“...anstehend (156b. pag. 84).
Sandsteine.
Sandstein mit thonigem Bindemittel. Dünnplattiges Gestein vom oberen Abhange des St. Chri-
stoffels (73». pag. 88). — Anstehend am östlichen Ufer der Salzpfanne von Hermanus (47. pag. 83).—
In unmittelbarer Nahe des Hauses von Brievengat anstehend. (156». pag. 83)..— — Sandstein mit
kalkigem Bindemittel. Am südöstlichen Abhange des Groote Borg, in der Mitte der InBel,anste-
hend. (44*, 44**. pag. 81). — Am Fusse der Kuppe von körnigem Diabas, unweit Klein Mal
Pays (vgl. oben) anstehend. (44». pag. 81). — Ara Innenrande des Küstengebirges von Hato anste-
hend (311'. pag. 81).
Mergel.
Schiefriger Mérgel. Etwas östlich vom Hause von Hermanus, am Innenrande des Gebirges der
Süiküste anstehend (49. pag. 84).
Tutenmergel. Lagern mit den oben erwahnten Sandsteinen von Hato (30* u. 32. pag. 83).
Conglomerate.
Conglomerat, bestehend aus Bruchstücken von Kieselschiefer, Milchquarz und Diabas. An-
stehend bei Engelenberg (52. pag. 83).
Dichter Diabas aus einem...”
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“...gelegen ist, las ich in der rothen und gelben,
die Gehange deckenden Erde zahlreiche Broeken von zersetzten Schiefern auf, dichte,
an Magneteisenerz reiche, umgewandelte Quarzamphibolite (?), welche den Uebergang
in Laterit in allen Stadiën verfolgen lassen und offenbar die Fortsetzung der gleich zu
behandelnden, in nachster Nahe im Strome anstehenden, archaeischen Formation
darstellen. Noch an zwei anderen, ziemlich weit landeinwarts gelegenen Punkten traf
ich, einmal auf der Höhe, das andere Mal am steilen Abhange einesnichtunbe-
deutenden Bergrückens lateritisirte Gesteine an, deren Entstehung aus krystallini-
schen Schiefern ich für wahrscheinlich halte, ohne hier indessen den Uebergang
direkt verfolgen zu .können.
1) Vgl. Tijdschr. v. h. Aardrijkskdg. Genootschap. III, pag. 159 u. Karten....”
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