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“...2
Reinwardt ist das Hauptgestein von Aruba Syenit, neben Diorit und Serpentin;
die goldführenden Quarzite waren ihm bereits bekannt und das alluviale Goldvor-
kommen wird ausführlich von ihm behandelt. )
lm Jahre 1827 untersuchte der Oberbergrath C. B. R. Stifft ïm Auf-
trage der Niederlandischen Regierung die Insein Curagao, Aruba und Bonaire
und brachte darüber drei verdienstvolle Rapporte aus. Er unterschied auf Curagao:
„1. Grünstein des Uebergangsgebirges; 2. Todtliegendes oder alten Sandstein des
alten Flötzgebirges und 3. Kalkstein der neuesten Plötz- oder Alluvialbildung.” Die
Formationen auf Aruba wurden von ibm eingetheilt in: „1. Syenit; 2. Grünstein;
3. Kalk; 4. Letten und 5. Sand”, diejenigen von Bonaire in: „1. Porpbyr; 2. alten
Sandstein und 3. Riffstein.”
Obwobl nun die Rapporte von Stifft niemals als solche gedruckt wurden, so
ging doch ihr Inhalt in eine Reihe von Schriften theils mit theils ohne Angabe
der Quelle über. Bosch1 2 3 4 5) und Teenstra3) geben bald mit mehr...”
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2 |
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“...Die genannten drei Berge sind nicht nur die bedeutendsten Erhebungen auf
der ganzen Insel, sondern sie fiihren uns gleichzeitig sammtliche verschiedenen
Gebirgsformen derselben vor Augen und mit ihnen wie unten naher zuerörtern
sein wird, diejenigen Formationen, welche sich fast ausschliesslich an dem Aufbau
yon Curasao betbeiligen. Sie sind ferner, das Küstengebirge ausgenommen, die
einzigen Höhen in West-Curagao, die man als Berge bezeichnen kann; denn alle
anderen besitzen einen sehr geringen Grad yon Selbstandigkeit, sind durch flache,
muldenformige Thaler getrennt und ragen über diese so wenig bervor, dass sie
nur Hiigel genannt werden dürfen.
Das Innere von West-Curagao besitzt an vielen Orten kaum 30 m Meres-
höhe (das Haus von Hermanus liegt nur 27 m, dasjenige von Savonet 20 m
hoch) und im Mittel dürfte es schwerlich mehr als 60 m sicb fiber den Spiegel
des Oceans erheben, wenn die genannten drei Berge unberficksichtigt bleiben.
Noch niedriger ist das Innere von Ost-Curagao, dessen...”
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3 |
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“...den ansehnlichen Bergen (Priesterberg, Fort Nassau, Tafelberg u. a.) nur deren
oberer Abschnitt ist. “Wie unten naher zu betrachten ist, hangt dieser wechselnde
Böschungswinkel sehr nahe mit der geognostischen Gliederung des betreffenden
Gebirges zusammen.
Nach dem Meere zu fallt das Letztere meistens steil, in mehreren schroffen
Terrassen ab; doch macht hievon die Südküste von Ost-Curagao eine Ausnahme,
denn die Neigung .betragt hier höchstens 20°, oft 15°, selbst 10° und weniger,
so bei den drei Gebrüdera, beim Gruneberg, Fort Nassau, Tafelberg und ande-
ren, minder ansehnlichen Höhen.
Kurze, senkrecht zur Küste gerichtete, von schroffen Wanden begrenzte Thaler
zerlegen das Gebirge in eine Anzahl von unbedeutenden, haufig sargförmigen
Höhen, welche oftmals an der Basis kaum noch zusammenhangen oder auch
völlig von einander isolirt sind. In diesem Falie reicht das Thai fast bis zum
Meeresspiegel hinab und mehrfach erreicht der Einschnitt dies Niveau in Wirklich-
keit, so dass an Stelle...”
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“...demselben Orte nicht
mehr aufgeschlossen; dagegen sieht man in unmittelbarer Nahe, in den Anpflan-
zungen von Plantersrust, die Conglomerate als Liegendes derjenigen Korallenkalke
auftreten, welche sich bis zum Gipfel des Priesterberges ausdehnen. Die Conglo-
merate , in denen abgerundete Diabasbruchstücke bis zu mehreren Centimetern
Durchmesser vorhanden sind, enthalten auch hier neben Resten von Mollusken
wiederum astige Koralleustöcke in grösserer Zahl.
Wahrend bei Plantersrust demnach die drei verschiedenen Formationen, welche
von unten nach oben als Diabas, Conglomerate und Korallenkalke auf einander
folgen, gleichzeitig aufgeschlossen sind, ist dies an keinem anderen der von mir
besuchten Punkte der Fall. Wohl aber sind an vielen Orten in den kurzen, das
Küstengebirge rechtwinklig durchschneidenden Thalern und Canalen Profile ent-
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“...18
Die Ausdehnung der quartaren Bildungen ist aus der Karte ersichtlich; die
Beschreibung des petrographischen uud palaeontologischen Charaktera der Kalke
behalte ich mir fiir einen spateren Abschnitt vor, da die gleichartige Ausbildung
der betreffenden Scbichten auf alien drei Inseln eine gemeinschaftliche Behandlung
anempfiehlt. Aus gleichem Grunde iibergehe ich hier vorlaufig die jüngst gehobenen
Korallenkalke und Muschelbanke, deren Trennung von den alteren quartaren
Bildungen stellenweise mit sehr grossen Schwierigkeiten verbunden ist.
Kreideformation.
Wenn man dem Wege folgt, welcher vorbei an dem oben erwahnten Gute
Plantersrust von der Stadt nach Hato fiihrt, so begegnet man anfangs keiner
anderen Formation als den Diabasen. Erst kurz bevor der Innenrand des Kiisten-
gebirges am Nordstrande erreicht ist, sinkt das Eruptivgestein unter alluviale
Bildungen weg, und bald darauf sieht man aus Letzteren die Schichtenköpfe einer
aus Sandsteinen, Tutenmergeln und Kalksteinen gebildeten...”
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“...Innenrande des Küstengebirges, zwischen
Ronde Klip und Brievengat und zwar mehr dem letzteren Orte genahert, östlich vom
erwahnten Strandwege, ansteht. Es stimmt mit den Beschreibungen überein, die
von der sogenannten, auf den westindischen Insein weit verbreiteten, cretaceïschen
„Blue-beache” gegeben werden. >) lm Einklange damit steht auch das Resultat
einer von Wichmann ausgeführten, mikroskopischen Untersuchung, nach der das
Gestein als Dioritbreccie zu bezeiehnen ist. Au keinem anderen Orte der drei Eilande
habe ich die Blue-beache angetroffen.
Trotz der unbedeutenden Aufschlüsse, die ich gelegentlich meiner flüchtigen
Besuche bei Hato und Brievengat beobachten konnte, glaube ich doch nicht zu irren,
wenn ich annehme, dass die cretaceïschen Schichten an der Bildung des nördlichen
Küstengebirges denselben Antheil nehmen, wie es die Diabase im südlichen Kü-
stengebirge thun. Der innere Abhang der den Strand begleitenden Höhen ist
nümlich bei Brievengat durch ein röthliches, von dem der Diabase...”
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“...alter sein können als die beide Bildungen be-
deckenden, quartaren Korallenkalke.
Die allgemeinen Schlussfolgerungen, welcke aus den mitgetheilten Beobach-
tungen iiber den geognostischen Bau von Curasao abzuleiten sind, werden in
einem spateren Abschnitte gleichzeitig mit den Untersuchungsresultaten von Aruba
und Bonaire behandelt werden, da die vielfachen Analogien, welche die drei
Inseln in ihrem Aufbaue zeigen, bei einer gesonderten Darstellung zu ermiidenden
Wiederhol ungen fiihren müssten. Hier sollen auch die geologischen Beobachtungen
noch weiter mit Darstellung der quartaren Riffbauten und einiger, alien drei
Inseln gemeinsamer Yerhaltnisse, die aus gleichem Grunde eine einheitliche
Behandlung wünschenswerth erscheinen lassen, vervollstandigt werden.
Aruba.
Orographische GKLiederung-.
Die Insel Aruba besitzt nur Ein Gebirge von einiger Bedeutung, welches an
der nach NO gekehrten Kiiste des Eilands sich vom Matevidirie bis indieunmit-
telbare Nahe von Fontein ausdehnt und nach dem Innern...”
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“...durch den Mangel einer
dichten Pflanzendecke erleichtert, so namentlich in der Nahe des Nordstrandes und
fast im ganzen Gebiete des Quarzdiorits und der jungen Sedimente. Wahrend aber
in diesen Gegenden die Formationen fast völlig entblösst auftreten, sind sie dort,
wo Pflanzenwuchs sich in üppigerer Entwicklung einstellt, desto unzuganglicher.
Dorniges Gestrüpp macht es daselbst unmöglich, sich in Kurzem einen Ueberblick
zu verschaffen, da man zur Ueberwindung dieser Hindernisse vielleicht das Drei-
fache an Zeit gebraucht wie in einem gleich coupirten Terrain von Europa
und an manchen Orten der Yersuch des Durchdringens überhaupt aussichtslos ist.
Die Route, welche ich auf dem Eilande zurücklegte und die zum Theil auch
in dem Reiseberichte naher beschrieben wurde, ist folgende: Yon Oranjestadt vorbei
am Hooiberge und St. Cruz nach der spanischen Lagune; von dort langs des Strandes
über St. Nikolas zum S. Colorado; dann langs der Nordküste nach Fontein. Yon
hier durch die Rooi Cachuntie...”
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“...Aruba hat nichts
AufEallendes, *) da dieselben auch andere Bruchstücke alterer Formationen, vor
allem Rollsteine von Quarzit, bisweilen einschliessen.
Schliesslich verdienen hier noch sehr feinkörnige, lichtgraue und hellgelbe
Sandsteine mit ausserst sparlichem, thonigen Bindemittel Erwahnung, welche bei
St. Cruz als Geschiebe aufgelesen worden sind. Sie enthalten freilich weder ma-
kroskopisch noch mikroskopisch wahrnehmbare, organische Reste; aber ausser der
Kreideformation ist auf Keiner der drei Insein irgend eine Ablagerung vorhanden,
mit der man die Sandsteine in Yerband bringen könnte.
Erzgange und Seifen.
In den Quarzdioriten und Diabasen von Aruba treten zahlreiche Quarzgange
auf, und besonders reich ist die erstgenannte Formation an solchen Bildungen,
entsprechend ihrer grosseren raumlichen Ausdehnung. Im Diabas setzen die Gange
des Jamanota und Ariekok, ferner diejenigen von Miralamar und besonders der Gegend
von Daimarie auf; über das Dioritmassiv sind sie ziemlich gleichmassig...”
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“...nach S O. Es lassen sich somit drei Gruppen von Gangen erkennen, welche im
Grossen und Ganzen von einerlei Streichen sind. Unter diesen besitzen die Morgen-
gange bei weitem die grösste Bedeutung; darauf folgen unter den diagonal
streichenden die SW- und endlich in geringerer Zahl die NW-Gange.
So weit mir bekannt ist, sind die Gange steil bis saiger; über ihre Tiefener-
streckung fehlen alle Angaben. Gabelung ist ziemlich haufig. Die Salbander stel-
len in weitaus den meisten Fallen scharf ausgesprochene Begrenzungsflachen dar
und nicht selten legt sich zwischen sie und das Nebengestein ein dunner, lettigerj]
Besteg, welcher bis 5 cm Machtigkeit erreichen kann.
Der deutlich krystallinische Quarz, welcher die Gangspalten ausgefüllt hat,
ist in der Regel von massiger Struktur, nur hie und da deutet eine lagenförmige
Anordnung noch auf Succession in dem Ausfüllungsprocesse hin; bisweilen ist er
auch löchrig und zellig, und die Hohlraume sind dann mit kleinen Krystallen aus-
gekleidet. Unter...”
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“...der Gange
nach der Tiefe hin sehr bald bedeutend ab, und die Gangquarze, welche von Aruba
untersucht sind, stammten zum grössten Theile aus den Gangausgehenden, wie
aus dem englischen Rapporte deutlich ersichtlich ist.
Die allgemeinen, aus den geognostischen Beobachtungen auf Aruba abzulei-
tenden Schlussfolgerungen sollen aus bereits pag. 40 angeführten Gründen in einem
spateren Capitel, „Schlussbetrachtungen über die Insein”, behandelt werden; ebenso
die quartaren Kalke und alle anderen, die drei Insein in gleicher Weise berühren-
den Yerhaltnissé..
Bonaire.
Orographisclie Ghliederung-.
Ein Tbeil der Insel Bonaire erstreckt sich gleich Curagao und Aruba in der
Richtung von Nordwest nach Südost; er ist gebirgig, ahnlich den beiden anderen
Inseln. Ein anderer Theil dagegen hat eine Richtung von Nord nach Süd und
ist der Hauptsache nach flach,.eine kaum über den Meeresspiegel sich erhebende
Ebene bildend, deren Umrisse erst in nachster Nahe des Strandes vor dem An-
kömmlinge aus dem Wasser...”
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“...Concretionen vor, deren sphaeroidische Massen durch
Kalkspath getrennt sind und auf Bruchflachen bisweilen durchaus den Eindruck
oolithischer Bildungen machen.
Das dritte Profil zeigt eine Höhle, deren Decke zerstört ist, wahrend der untere
Theil mit Phosphorit gefüllt wurde, in dem Bruch-
stücke von Korallenkalk in grosser Zahl vorkom-
men. Die Fragmente erreichen etwa V3 m Durch-
messer; nach oben zu werden sie kleiner, um
hier ein durch Phosphorit verkittetes Conglomerat
zu bilden.
Neben diesen drei Profilen, welche ich an der
„Duivelsklip bei Fuik beobachtete, kommen an gleichem Orte noch verschiedene
andere vor, worunter auch solche, in denen Durchschnitte durch Tropfsteine, all-
seitig von Phosphorit umgeben, auftreten. An sie schliesst sich das vierte der hier
Fig. 22. An der Teufelsklippe
bei Fuik.
13...”
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13 |
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“...106
Erosion durch* das ]VEeer.
Auf allen drei Insein kommen gehobene Uferterrassen vor, welche in grosser
Vollkommenheit besonders an den Nordküsten sich ausbildeten, da dieselben offen
und der herrschenden Wind- und Stromrichtung >) ohne Schütz ausgesetzt sind.
Ihrer Form nach lassen die Terrassen sich in drei Hauptgruppen zerlegen.
Eine derselben (A) zeigt eine gleichmassig dem Meere zugeneigte Abdachung,
welche die alte Brandungsterrasse unterhalb des Niveau’s der halben Fluthöhe
darstellt, landeinwarts begrenzt von einer steilen, annahernd oder auch völlig loth-
recht abstiirzenden Wand. Diese Stirnwand ist meist 5 bis 10, selten 15 m hoch
und in ihren Fuss ist die Hohlkehle eingeschnitten, welche sich nicht selten tief
einwarts als Grotte im Kalkgebirge verfolgen lasst. Die Neigung der Plattformen
betragt auf Curasao, wo sie in dieser Ausbildung am vollkommensten auftreten,
nur 2 33, so weit ich im Stande war, unterstützt durch Photographieen und aus
weitem Abstande, Messungen anzustellen;...”
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“...begrenzt und mit einer Höhe von 3—5 m fast ununterbrochen alle drei Inseln
umsaumt, landeinwarts noch zwei andere Plattformen, welche, nirgends eine nen-
nenswerthe Lücke aufweisend, sich von Hato aus einerseits bis nach Ascention,
andererseits bis nach Brievengat verfolgen lassen und iiberall nahezu den gleichen
Abstand von der Kiiste innehalten. Im schmalsten Theile reicht die höchste der
Terrassen ohne Unterbrechung von den quartaren Kalken in die Kreideformation
hinüber, da die cretaceïschen Schichten hier aus leicht zerstörbaren Mergeln be-
standen, und westlich vom Kleine Berg hat diese Plattform eine so bedeutende Aus-
dehnung erlangt, dass ihre Stirnwand der Südküste mehr genahert ist als der Nord-
küste. Hier hangt die Strandlinie mit den inneren Steilabstürzen des Küstenge-
birges von Nord- und Siidstrand, welche das Thai im Osten von Hermanus ein-
schliessen, zusammen.
Auch an der Südküste von
Curasao sieht man in der Regel
drei Uferteirassen, die zwar
minder weit als diejenigen
der...”
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“...Inseltheiles besser erhalten
als an den meisten Punkten der Nordküste, woselbst die Zerstörung der Korallen-
kalke vielerorts so weit vorgeschritten ist, dass selbst ihr Liegendes, die cretace'ische
Schieferformation, durch die Brandung abgehobelt wurde. Bereits oben ist der grossen
Ausdehnung der Brandungsterrassen gedacht;1) die urspriingliche Yerbreitungder
Riffkalke lasst sich unter solchen Yerhaltnissen nicht mehr reconstruiren. Bei
Fontein sind sie am besten erhalten, und hier sieht man wiederum drei scharf
ausgepragte Terrassen Eine über der Anderen sich erheben.
Ob sie ihrer Lage nach den Terrassen von Curagao entsprechen, vermag ich nicht
anzugeben2), da sich dies, ohne genaue Messungen in grösserer Zahl auszuführen, nicht
beurtheilen lasst. Aus der gleichen Anzahl von gehobenen Strandlinien auf beiden In-
seln lasst sich hiefiir nichts ableiten , da jedejiingere Terrasse, welche weiter als die
altere ins Land eindringt, die Spuren der Letzteren völlig verwischen muss, sobald die
Decke...”
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“...unter ihnen das Sickerwasser zum
Meere ab — es sei denn, dass die wassertührende Schicht angezapft wird und das
Wasser als Quelle zu Tage austritt.
Dies Anzapfen ist in einigen Fallen durch die Herausbildung der gehobenen
Brandungsterrassen geschehen, indem deren Stirnwand bis zur wasserführenden
Schicht an der Grenze der alteren Formationen
vordrang, eine höchst interessante Art der Quellen-
bildung, welche sich auf allen drei Insein in je
Einem Falie beobaGhten lasst. Die Quelle von
Hato, von Fontein auf Aruba und von dem gleich-
namigen Orte auf Bonaire sind alle drei aufdiese
Art entstandèn.
1. Diabas.— 2. Zerklüfteter Kalkstein. . .
— * Ursprangstelle der Quelle. Am deutlichsten ïst die Quellenbildung bei
Fontein auf Bonaire. Hier trai das Wasser früher aus einer einige Fuss weiten, zum
Theil mit Erde gefüllten Spalte im Biffstein hervor,J) jetzt entspringt sie im Grunde
eines künstlich angelegten Stollens, an dessen Eingange von unten nach oben Thon,
lockere Conglomerate und Sinterbildungen...”
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“...Liegendes der
Kalke, und zwar mit seewarts geneigten Begrenzungsflachen, Btens die Anwesenheit
tiet landeinwarts vordringender Brandungsterrassen, welche die wasserführende
Schicht anzapfen und das Abströmen zum Meere unter der Oberflache ganz oder
theilweise verhindern.
Der Gedanke liegt nahe, dort wo die beiden ersten Bedingungen erfüllt sind,
die dritte aber nicht, die wasserführende Schicht künstlich anzustechen: vielleicht
bedürfte es auf den Brandungsterrassen der Nordküsten, an denen alle drei Quel-
len sich befinden, nur geringer Nachhilfe bei der bereits durch die Meereserosion
verrichteten Arbeit, um zur wasserführenden Schicht zu gelangen. Es wird aber
mit grossen Schwierigkeiten verbunden sein, die geeigneten Punkte für derartige
Yersuche anzugeben, da beim Mangel an Profilen das Liegende der quartaren
Kalke im Einzelnen kaum zu beurtheilen ist. Am ehesten könnte dies noch in Ost-
Curagao geschehen, denn hier liegen meines Erachtens die Yerhaltnisse am gün-
stigsten, da sich das...”
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“...Letzteren) wohl auch die Zusammensetzung seines Gestei-
nes, in dem Hornblende und Augit so sehr vorherrschen, eine bedeutende Rolle
gespielt, wahrend die Erosion dem Berge seine eigenthümliche, an einen Yulkan
erinnernde Form verlieh. Sie ist leicht verstandlich, wenn man erwagt, dass sich
seitlich von dem Gipfel Einschartungen im Korallenriffe befunden haben mogen,
wahrend sowohl an der Seeseite als im Innern des Eilands die Brandung ihn
bestiirmte.
Ausraumungen werden selbstredend auf allen drei Eilanden durch Abtragung
des Inneren und Transport des Materiales in die See stattfinden, aber nur in Ost-
Curagao, einem Theile von West-Curagao und auf Aruba kann der Effekt in Folge
der starken Auflockerung der Formationen und ihrer weit vorgeschrittenen Zer-
setzung ein so grossartiger sein, dass das Binnenland kesselartig ausgetieft wird....”
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“...).
Pyrula melongena L.1 2) . . . S. S. ■
Pyrula spec. S'(P).
Murex 'calcitrapa Lam B. . . .
Murex aff. bellus Rve F.
Yoluta musica Lin. . . . . . . . . S.
Oliva reticularis Lam
Bulla media Phil B. . . . F. S.
Pupa uva Lin. . . . ’ . . N. . .
Echinomètra subangularis Leske3) .
B". H.W.W'. F'.
F(P).
P.
P'.
S'.
S".
Jüngste Riffkalke. Gleichzeitig mit den erwahnten Muschelbanken wurden
Riffkalke troekengelegt, welche noch heute fortwachsenden Korallenbauten an
der Südwestküste der drei Insein unmittelbar die Hand reichen und schon hiedurch
genügend als Bildungen einer kaum verflossenen Zeit charakterisirt sind. Die auf-
gefundenen, organischen Beste — sieh die 2te Spalte der obigen Tabelle — stehen mit
dieser Annahme ebenfalls in yollem Einklange.
Auf Curasao stehen solche Riffkalke im Untergrunde der Stadt an, in der
Fortsetzung des die Küste begleitenden Wallriffs, ferner am Innenrande des
Schottegats, woselbst auch die kleinen Insein hauptsachlich aus diesen Bildungen
bestehen...”
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“...Eruptivgestein anfanglich in ahnlicher
Weise wie in Britisch Guiana, wo nach Brown und Sawkins8) Lager von Grün-
stein („chiefly diorite and diabase”) vorkommen, welche Sandsteinen in schwebender
Lage eingeschaltet sind, .sich über mehrere Langen- und Breitengrade ausdehnen
und eine sehr ansehnliche Machtigkeit besitzen. In wie weit die Diabase der Insein
von der Störung, welche die Kreideschichten daselbst spater erlitten haben, mit
betroffen sein mogen, lasst sich nicht beurtheilen.
Die Diabase der drei Insein zeichnen sich durch gleiche petrographische
Eigenschaften aus, umfassen aber im Uebrigen verschiedene Varietaten, von denen
die körnige auf Bonaire, die dichte auf Aruba und Curasao vorherrscht. Es liegen
in den Lagerungsverhaltnissen einzelne Andeutungen vor, welche auf verschiedene
Diabaseruptionen schliessen lassen. Die nur auf Aruba vorkommenden Diabascon-
glomerate sind hier auf die Nachbarschaft der archaeischen Sedimente beschrankt;
sie enthalten unter ihren Fragmenten Yariolite...”
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