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“...wahrend andere, von ihm begangene Fehler, auf die ich
unten naher werde eingehen müssen, eher verstandlich erscheinen.
Darauf habe icb vor meiner Reise nach Westindien eine kurze Notiz fiber
Phosphate von Bonaire gebracht *), und wenig spater erscbien eine Abbandlung
von Meyn1 2 3 4 *) fiber den Pbosphorit von Curagao; kleinere, Aruba betreffende Aufsatze
wurden vor einigen Jabren vom Pastoren van Koolwijk veröffentlicbts). Aucb
D. de Loos hat sicb gelegentlich mit Aruba beschaftigt *) und Hughes bat eine
Mittheilung fiber die Phosphate der Inseln gemacht6); zusammenhangende Dar-
stellungen der Geologie von Curagao, Aruba und Bonaire sind aber seit Stifft
nicht mebr geschrieben, bis ich selbst dem Gegenstande mich zuwandte.
Yor dem Beginne meiner Untersuchungen war mir von den Stifft’scben Rappor-
ten nicbts Anderes bekannt als das in den oben citirten Schriften Veröffentlichte, und
es ist mir überhaupt nicht gelungen, die ursprünglicben Berichte von Stifft zur Einsicht
zu erhalten. Dagegen...”
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innen zu mehrere derartig geneigte Schichten im Kalkgürtel des Eilands einander
folgen, und sogar Gabb hat sich durch diese Yerhaltnisse tauschen lassen, indem
er die Nord- und Siidküste begleitenden Korallenkalke als Flügel einer Antikli-
nale, deren Achse der Langsrichtung der Insel parallel verlaufe, aufgefasst bat.
Auch Stifft glaubte, dass das betreffende Küstengebirge eine Aufrichtung
erfahren babe, indem es nacb Südosten einstürzte, *) und sah in den gewaltigen
Blockbildungen, wie sie die Formation unter anderem besonders auffallig in der
Caracas Bai zeigt, die Folge stattgehabter Erdbeben. Mir ist indessen kein einziger
Punkt bekannt, welcher eine wesentliche Störung der ursprünglichen Lagerungsform
erkennen liesse, abgeseben die unbedeutenden Verwerfungen, welcbe in Folge der
Erosionswirkungen des Meeres hie und da im Kalkgebirge zu beobachten sind,
so wie u. a. am Nordstrande von Curasao, in der Nahe von Ostpunt. Die flachen
Wölbungen, welche die Kalkbanke an der Caracas Bai...”
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“... wenngleich Schomburgk seiner Zeit sich veranlasst fühlen durfte, petrographische
Charaktere in gedachtem Sinne zu verwerthen. F.Yoltz, welcher spater dieselben
Bildungen untersuchte, sah in ihnen nichts anderes als in starker Yerwitterung
begriffenen Granit oder fortgeflössten Granitgruss,”1 2 *) Brown und Sawkins führen
sie als quartar an.s)
Als Mitglied einer Commission von Deutsehen, welche den Auftrag hatte zu
erforschen, ob Surinam für deutsche Colonisten zur Niederlassung geeignet sei, bat
Dr. F.Yoltz in den Jahren 1853—1855 einen grossen Theil der hollandischen
Colonie geologisch untersucht. Leider wurden Yoltz in unbegreiflicher Weise bei
seinen Arbeiten an Ort und Stelle die grössten Schwierigkeiten in den Weg ge-
legt, die nur in der Unbekanntheit mit dem Nutzen geognostissher [Jntersuchun-
gen eine. annahernd gültige Entschuldigung finden mogen. Aber trotzdem legte der
energische Mann, welcher als Opfer seiner Pflichttreue kurz vor der beabsichtigten
Rückkehr nach Europa in...”
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