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“...weit ins Meer hinein, von einem sehr untiefen Wasser bedeckt, so dass dieLandung für grössere Schiffe sehr schwierig wird. Unter fortwahrendem Lothen bewegte sich das Schiff in der Frühe des 30ten Decembers vorwarts und das Blei brachte einen zahen, blaugrauen Schlamm aus dem schmutzigen, grünlichgrauen Wasser empor, das Anschwem- mungsproduct der zahlreichen, grossen Ströme, welche sich hier in das Meer ergiessen. Dann tauchte einem schmalen Nebelstreifen gleich die Küste der Neuen Welt hervor, eine neue Welt für uns noch im vollsten Sinne des Wortes, wie schon die ersten Boten des Landes, ein Sehmetterling und eine Libelle, uns durch ihre bisher nur in Sammlungen bewunderte Schönheit angezeigt haben würden, ware uns auch der Ort, an dem wir uns befanden, unbekannt gewesen. Erst in nachster Nahe wird das Land dem Ankömmlinge sichtbar, da jede Anschwellung des Bodens fehlt, und ohne die hohe Waldung des Ufersaumes würde es kaum einen anderen Eindruck machen, als den einer ausgedehnten Sand-...”
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“...auf den Plantagen thatig, sich nur fiir eine kurze Zeit in Surinam aufhalten und einen stets wechselnden Theil der Bevölkerung bilden. Diese Immigranten sind fast alle Kulis aus den britisch-indischen Besitzungen (reichlich 6000), denen gegeniiber die wenigen westindischen Einwanderer fast ganz in Wegfall kommen. *) Alle in der Colonie Geborenen werden in Surinam ohne Ansehen der Rasse als Creolen bezeichnet, also nicht etwa nur die Eingeborenen von rein europaischem Blute, die man in der alten "Welt gewöhnlich unter diesem Namen zu verstehen pflegt. Unter ihnen machen die Weissen nur einen geringen Bruchtheil aus, wahrend Neger und Mischlinge das vorherrschende Element bilden. Die weisse Bevölkerung besteht zum grössten Theile aus Israeliten, den Nachkommen der einst so machtigen, reichen Pflanzer der Colonie, welche schon 1644 sich an der „Jodensavanna” niederliessen, nachdem sie von den Portu- giesen aus Brasilien vertrieben waren, gleichzeitig mit den ersten hollandischen Colonisten am...”
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“...13 hart als unter gleichen Yerhaltnissen in Europa beurtheilt werden muss. Weder Neger noch Indianer kennen, wie ich kaum hervorzuheben brauche, eine Ehe nach Art der civilisirten Welt und ihre Frauen sind in Folge dessen eines in timen unehelichen Umganges wegen nicht minder geachtet, als wenn das Bündniss gesetzlich ge- schlossen ware. Wie soil man unter solchen Umstanden grosse Sittlichkeit im Sinne der europaischen Zustande erwarten? Nur zunehmendes religiöses Bewusstsein, dessen Entwicklung langere Zeit erfordert, vermag die Yorbedingungen für gesit- tetere Yerhaltnisse langsam zu entwickeln. Die Immigranten gehören zu den anziehendsten Erscheinungen der Colonie, und wer Gelegenheit hat, ihre Ankunft aus Britisch Indien zu beobachten, sieht eine solche Fülle von malerischen Gestalten und Trachten, dass schon sie allein einen Besuch von Paramaribo dem Künstler lohnend gestalten würden. In allen Schattirungen braune bis fast schwarze Menschen, mit glanzenden Augen, die Manner mit schwarzem...”
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“...lange Zeit unserm Pahrzeuge voranflogen, kamen leider nicht so nahe, dass eine nahere Benennung möglich ware. Mit Obigem ist indessen Alles aufgezahlt, was im Laufe zweier Tage in dem Gebiete der Para an Thieren gesehen wurde; auch von thierischen Lauten wurde wenig vernommen ; nur das Geflöte des Trupials und der Ruf des sogenannten Glok- kenvogels in der Macht (vielleicht Bhamphastos) zog unsere Aufmerksamkeit auf sich. Gewiss würde Mancher gleich mir von dieser scheinbaren Armuth der Thier- welt überrascht worden sein; indessen ist sie nur scheinbar, wie ich spater haufig genug. mich zu überzeugen Gelegenheit hatte, und nur der dichte, üppige Wald ist die Ursache, dass man von seinen mannigfaltigen Bewohnern so wenig...”
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“...61 eine Pfeife an, nahm sein Kappmesser in die Hand und stolzirte am Ufer umber, den Wasser schöpfenden und waschenden Schonen des fremden Dorfes mit welt- mannischer Grazie den Hof machend. In ahnlicher Weise, nur ohne Kopftuch, putzten sich auch die anderen Leute, und nun endlich setzte sich der Zug zum Dorfe hin in Bewegung. Ungemein vorsichtig traten die Buschneger an dem ihnen fremden Orte auf, sie sprachen kaum ein Wort unter einander und nur ausserst bescheiden zu den Einwohnern, die ihnen gleich reservirt entgegenkamen, aher doch ohne Umstande Gastfreundschaft gewahrten. Schon unterwegs war es mir aufge- fallen, dass die Leute von den zahlreich uns hegegnenden anderen Negern nur diejenigen anredeten, welche sie kannten. Wakibassu ist ausgezeichnet durch den Besitz des Hauptgottes der Gegend in weitem Umkreise. Es steht in dem armlichen Dorfe an einem offenen, yon elen- den Hiitten uingebenen Platze ein viereckiges, niedriges Götzenhaus, aus dessen Mitte ein hoher Pfahl hervorragt...”
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“...lange das in den Tropen so höchst nöthige Erfrischungsmittel entbehren müssen. Jetzt glaubten zwei Mitglieder unserer Gesellschaft von dem brausenden Wasserfalle wohl Gebrauch machen zu dürfen. Sie thaten es unter unaufhörlichem Gelachter der Buschneger, welche den Ein- druck erhielten, als seien die Weissen am ganzen Körper geschunden. Ich muss gestehen, dass mir die ebenholzschwarzen Eingeborenen auch weit mehr Berechti- gung als die Weissen zu haben schienen, der uns umgebenden, tropischen Welt zur Staffage zu dienen. Die Schwarzen, denen wir solches Schauspiel boten, und welchen wir am 9ten April auf der Rückreise nochmals am gleichen Orte begegneten, waren hier am 1) Schomburgk giebt an, dass er gleioh dem Kaiman auch au Schnellangeln gefaugene Fische, so den haimara, auffrisst. (1. o. pag. 229)....”
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“...107 der Tropen welt sich entfaltet, und der gleich schön angelegte Park mit dem Re- gierungsgebaude 1st bald erreicht. Yon dort aus blickt man über ausgedehnte Wie- senflachen, in denen bin und wieder kleine Gruppen von Baumen stehen, bis auf den Golf von Paria. Im willkommenen Schatten der Baume liegen Pferde, Kühe und einzelne Buffel, und die weiten Rasenflachen, die sich dort ausdehnen, werden von gut unterhaltenen Fahrwegen durchschnitten. Wir wenden uns dem Thale der Mariva. zu, eines kleinen Plüsschens, welches im Nor den der Stadt entspringt und westlich von ihr ins Meer fliesst. Sein Wasser wird durch Röhren nach Port of Spain abgeleitet. Der Weg führt durch Zuckerplantagen, aus denen hie und da das bunte Gewand eines Indiërs hervorscheint, und zahlreiche Peldarbeiter begegnen uns, gleiche Figuren wie in Georgetown und Paramaribo, die aber in ihrer Thatigkeit ein weit anziehenderes Bild bieten, als ich es bis dahin gesehen. Hier treibt Einer einen mit Zuckerrohr beladenen und mit...”
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“...anderer Ort von gleicher Yortrefflichkeit besitzen soil, und es macht einen eigenthümlichen, ungewohnten Eindruck, in ihm die grössten Dampfer ebenso ungehindert wie die kleinsten Fahrzeuge inmitten der Hauser ihre Bewegungen ausführen zu sehen. In seinem blaugrünen Wasser, in das man tief hineinblickt, sieht man kennen. Mit Benutzung dieser Werke habe ich versucht, die Namen der 3 genannten hollandischen Insein zu deuten: 1) Curasao. Die alteste, mir bekannte Schreibart ist Curasaote, auf der alten Welt kart e von 1527, von welcber Eobl die Amerika betreffende Section (Die beiden altesten Oeneralkarten von Ame- rika, Weiïnar 1860). publicirt hat. Dieser Name stimmt nioht übel zu cora— uagu = grosse Anpflan- zung; die Endung ote ist vielleicht spanisoher Herkunft (Augmentativ), und könnte zum Unter- schiede von der kleineren Insel gleiohen Namens beigefügt worden sein. 2) Aruba (in alteren Schriften und Earten aucb Oruba und Orua genannt). Oirubae ist im alten Guarani nacb Almeida Nogueira „aquelle...”
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“...185 des Amazonenstromes die Schiffe der Conquistadores schon den machtigsten Fluss der Welt befuhren.” Für die Annahme, dass die Figuren eine Schrift bedeuten könnten, finden sich meines Wissens nirgends Anhaltspunkte. Auch die arubanischen Zeichnungen können schwerlich eine Schrift genannt werden. So halte ich N°. 18 für die Nachbildung eines Frosches, N°. 12 und 21 für Schlangen, N°. 4 für einen Stern, N°. 2 für einen Yogel; N°. 14 bezieht sich vielleicht auf eine Schildkröte und N°. 19 auf eine Koralle; menschliche und thierische Figuren wurden bereits erwahnt und das Uebrige mogen ziellose Spie- lereien gewesen sein, wenn nicht Alles vielleicht eine religiose Bedeutung hat. Sollten die Cariben, wie neuerdings behauptet wurde, Sternanbeter gewesen sein, so ware letzterwahnte Erklarung nicht ganz unwahrscheinlich, da auch auf dem Festlande Abbildungen von Gestirnen unter den Figuren angetrolfen werden. — Indessen überlasse ich die endgültige Entscheidung dieser Fragen gerne den Ar- chaeologen...”