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“...Caracas auf mich machte. Zaghafte Kampfer, die sich jeden Augenblick
hinter den Schutzplanken verbargen, Thiere, welche mit vieler Mühe gereizt wur-
den, und ein matador, der in Einem Falie sein Opfer erst durch den dritten Stoss
tödtete — das Alles lasst den Eindruck eines Kampfes sehr zurücktreten und scheint
mir eine unerhörte Schlachterei zusein! Mir ist es unverstandlich, dass selbst einige
Damen der hesseren Stande diesem Schauspiele unverschleiert beiwohnen mochten.
Yielleicht besitzt der toro nur deswegen so viel Anziehungskraft, weil Cardcas
arm an Unterhaltung ist. Ueber die Leistungen seines Theaters besitze ich nur
ein unvollkommenes Urtheil; bedeutend sind sie jedenfalls nicht.
Die französische Sprache wird von den Einwohnern von Caracas sehr gepflegt,
daneben Englisch, aber wenig Deutsch, denn das Letztere wird hauptsachlich nur
von den daselbst ansassigen, deutsch en Kaufleuten geredet.
Die Umgegend der Stadt ist von einer wunderbaren Schönheit, da überall die
reich gegliederten...”
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