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“...aura) furchtlos auf Abfall lauert.]) Mangobaume {Mangifera indica), Tamarinden
und Mahagonibaume (Swietenia Mahagoni), neben Orangen und einzelnen Exem-
plaren der im Habitus einer Schwarzpappel ahnelnden Salix Humboldtiana sowie
Königspalmen fassen Canale oder Strassen ein. Manche Palme hebt auch aus
den Garten ihr schlankes Haupt über die Umgebung hervor, desgleicben zahl-
reiche, rothblattrige Dracaenen, so dass die Stadt schon in diesem Theile, vom
Plusse geseben, mehr einem ausgedehnten Parke als einer Hausermasse gleicht.
Indessen je mebr man sich von dem vornehmen Stadttheile entfernt, desto
offener wird noch der Raum, und in seinem ausseren Kreise, der dem Flusse
ferner liegt, geht Paramaribo mehr und mehr in Anlagen über, welche sich nur
noch durch ibre langen, geraden Fahrstrassen als der Stadt angehörig kenn-
zeichnen. Hier wohnt die armere Yolksklasse, umgeben von den Anpflanzungen,
deren Ertrag ihre Hauptnahrung bildet. Da liegt jede Wohnung in einem Garten,
geschieden von...”
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“...Passage, welche für das Bot gefunden
werden konnte, besass doch noch immerhin einen Neigungswinkel von etwa 45°,
so dass es die grössten Anstrengungen kostete, das entladene Pahrzeug hinüber-
zuschaffen. Aber es ist nicht das über Pelsen jah abfliessende Wasser, was diesem
Punkte allein seinen hohen Reiz verleiht, sondern vor allen Dingen der Umstand,
dass zur Trockenzeit der Sisabo durch eine kleine Insel wiederum in zwei Ab-
schnitte zertheilt ist, und diese Insel selbst gleicht einem kunstvollen Parke mit
unzahligen, kleinen Rinnsalen, welcher einen grossen Raum im höher gelegenen
Niveau des Plusses einnimmt, in der Regenzeit aber ganz und gar unter Wasser
gesetzt wird. Die abgerundete, gewaltige Felspartie, welche stromabwarts ihr Ende
in der Barrière des Flusses findet, schiebt sich wie ein machtiger Rundhöcker
zwischen die beiden Theile des Sisabo ein. In der Regenzeit ist auch dieserYor-
sprung vom Falie bedeckt, jetzt aber floss kein Strahl Wassers darüber hin. Eine
prachtige Blumenfülle...”
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“...in grosser Zahl musterhaft angelegte Wege, besetzt
mit graziös gebauten Yillen, welche aus Holz aufgeführt, mit luftigen Galenen
versehen und sehr schön unterhalten sind. Ueberall blieken uns hier hlühende,
tropische Gewachse, zahlreiche Oleander, Königs- und Cocospalmen entgegen
und in manchen der rechtwinklig einander durchschneidenden, von einzelnen
kleinen Canalen durchzogenen Strassen fehlt es auch nicht an sorgfaltig gepflegtem
Rasen, so dass man in dem vornehmeren Stadttheile in einem Parke zu wandeln
glauht. In üppiger Blumenfülle prangt auch ein öffentlicher Garten inmitten der
Stadt, der Sammelplatz zahlreicher Falter und Kolibris; dazu gesellen sich Rasen-
flachen, auf denen sich trotz der tropischen Sonne eine Schar von Kindern umher-...”
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in einem kleinen Parke, in dem sich eine Statue des Giizman Blanco befindet,
dem geschaftigen Treiben weiter zuzuschauen; denn die Plotte yon Ruderböten
zieht stets von Neuem unseren Bliek auf sich, und auebdie kraftigen Packtrager,
welche die Waren weiter befördern und in langen Reiben an uns vorüberziehen,
sind der Beachtung werth. Die braunen Gestalten, welcbe den Oberkörper bei der
sebweren Arbeit ganz oder tbeilweise entblösst halten, macben einen wabrhaft
atbletischen Eindruck.
La Guaira zahlt 14000 Einwohner und ist der wichtigste Handelsplatz der
Republik; seine Ausfuhr repraesentirt einen Werth von uber 20 Millionen, seine
Einfuhr von mehr als 23 Millionen Bolivares. Ueberall sieht man ein reges Leben,
aber die Stadt macht im Innern ebensowenig einen angenebmen Eindruck wie
Puerto Cabello; auch wird sie wegen der grossen, dort berrschenden Hitze gerne
gemieden , und manche Kaufleute ziehen es vor, in Caracas ibren Wobnsitz auf-
zuschlagen, statt hier am Hafenplatze, in dem...”
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