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“...trauriges ist. Diese Leute bekommen vom Eigen-
thümer des Grundes die Hütte zur Wohnung, ein kleines Stück Land zur Bear-
beitung und ferner die Erlaubniss ein wenig Yieh zu halten, wogegen sie die Yer-
pflichtung haben, eine Anzahl von Tagen in jeder W oche gegen Lohn für den Her-
ren zu arbeiten. In der übrigen Zeit können sie ihr eigenes Feld bestellen, und
Manche verschaffen sich ausserdem noch einen kleinen Erwerb mit dem Brennen
von Holzkohlen oder auch mit dem Auflesen der Früchte des Dividivi. Denn dieser
auf den Gründen der Plantagen wild wachsende Baum gehort zwar sammt seinem
Ertrage dem Pflanzer, die Leute aber, welche die Früchte aufgelesen haben, er-
halten dafür bei der Einlieferung eine nach dem Maasse berechnete Yergütung.
Kinder namentlich gehen dem Einsammeln der Frucht vielfach nach.
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“...ruhen könnte. Mir hat sie stets eine Skizze aus den Handen der Natur ge-
schienen, an der ich mich nicht lange zu erwarmen vermochte.
Ein paar Mahagoniebaume (Swietenia Mahagoni) am westlichen Ufer des
Schottegat (Tab. IX.) geiten auf Curasao schon als eine Sehenswiirdigkeit, denn
in der' Regel bemerkt man nicht viel mehr als haushohe Cereen, die ihre selt-
samen, armleuchterahnlichen Stammè gelangweilt in die Luft strecken, oder
kriippelige Baume von kaum mehr als 5 Meter Höhe, unter denen der Dividivi
(Libidibi coriaria) genannte vor allem vertreten ist, und welche meist unter der
Einwirkung des Passates verwachsen und des Restes ihrer Schönheit verlustig ge-
gangen sind. Selbst die einzelnen, übermassig lang aufgeschossenen Palmen ver-
mogen den Bliek nicht zu fesseln, da sie die Blatter in Folge der grossen Dürre
stets bald vertieren und so immer nur einen mageren, aus dem jüngsten Grüne
gebildeten Schopf besitzen. Aielleicht sieht man auch auf ein ausgedehntes, ein-
töniges Aloëfeld oder...”
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Diese Gegeild ist auch freundlicher, denn es regnet hier mehr, und wenn
auch der Reichthum der Pflanzen nicht sehr gross ist, Cactus und Dividivi zudem
hier so gut wie überall die Oberhand hahen, so giebt es doch weite Strecken,
die in der That von Gehüsch bedecht sind. Maisfelder erfreuen das Auge durch
ihr helles Grün, die Aloëfelder stehen üppiger als an anderen Orten der Insel,
hie und da findet man sogar eine schone, weiss blühende Orchidee am Wege, und
besteigt man den Christoffel, so sieht man diese Pflanzen im Yereine mit zahl-
reichen Bromelien ») und Flechten die Baume bekleiden, unter denen Bursera
gummifera (Sattelbaum) und Capparis jamaicemis (mosterdboom) mir besonders
auffielen. Plechten hangen auch in grossen Mengen von den gewaltigen Blöcken des
Kieselgesteins hernieder, welches den Gipfel des Berges bildet (Tab. XII.) und klei-
den dieses in ein ehrwürdiges Grau, dessen Ton dort vorherrscht, wo der Gipfel
dem Winde ausgesetzt ist, welcher den blattertragenden Bitumen...”
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Pflanzer zu sein. Rothes Farbholz (Haematoxylon), Aloëharz, Dividivi und Orangen
sind nachstdem als Ausfuhrproducte zu nennen, und zwar betrug der Export der
Orangeschalen im Jahre 1884 im Ganzen nur 2792 Kilogramm. Wer somit „Curasao”
trinkt, wird in den seltensten Pallen ein Product geniessen, welches wirklich von
der Insel abkünftig ist. ’) Perner sind vielleicht noch die Ziegenfelle als Ausfuhr-
artikel erwahnenswerth, wahrend alles Uebrige von zu geringer Bedeutung für den
Export ist, als dass es hier aufgeführt werden könnte. Mais, Bohnen, Pindanüsse
und andere Prüchte, sowie die Ertrage der Hausthiere der Plantagen werden zum
weitaus grössten Theile auf der Insel selbst abgesetzt.1 2) Prüher hat man auch
Cochenille gezogen, doch ist der Yersuch dieser Cultur als gescheitert zu betrachten.
Aruba.
Am 28ten Januar 1885 gingen wir um 6 Uhr morgens mit einem kleinen
Schoner in See, um von Curasao aus die Reise nach Aruba zumachen. Anfangs
hielten wir una noch ziemlich nahe unter der...”
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“...Yarietaten vertreten ist.
So unbedeutend die Ausheute an zoologischen Objecten auch war, so lassen
sich aus Obigem doch folgende Satze ableiten:
1) Die Fauna von Aruba und Curagao (um von Bonaire wegen ungenügenden
Materiales nicht zu reden) schliesst sich eng an diejenige des Festlandes von Süd-
amerika an. Mit Ausnahme der zwei neuen Arten der Gattungen Crotalus und
1) Ausser den Phosphaten sind unter den Producten fiir den Export noch Salz, Ziegenfelle , be-
sonders aber Aloëharz, ferner Dividivi und höchstens noch Pindanüsse von Bedoutung.
2) Leider fehlt es für Bonaire an dem nöthigen Materiale zu weiteren Vergleichen,
3) Vgl. pag. 120 und 132....”
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“...Fleisch der „Kabrieten”, d. h. der Ziegen des
Eilands, wird mehr geschatzt als das Ziegenfleisch von Curasao. Man sagt, dass
auf Bonaire ein wohlriechendes und von den Kabrieten geliebtes Kraut wachse,
welches auf Curasao fehle und dem Fleische dieser Yierfüssler einen angenehmen
Geschmack verleihe.
Dem derzeitigen Amtsvorstande (gezaghebber) von Bonaire verdanke ich die fol-
genden Angaben über die Ausfuhr der Insel:
1882. 1883. 1884.
Aloëharz . . 149.000 Kgr. 12.728 Kgr. 19.083 Kgr.
Dividivi. . . 116.500 V 106.650 n 164.065 »
Farbholz . . 237.700 V 4.000 t) 55.000 7)
Brennholz . . 239.200 » 229.973 n 211.615 m
Holzkohlen . 183.000 148.160 n 170.180 T)
Esel. . . 247 Stück 126 Stück 316 Stück
Ziegen . . 1.450 n 1.306 » 666 „ 1
Schafe . 110 D 250 V 251 »
Pferde . . 31 » 1 17 1
Binder . . 5 38 » 18 »
Getrocknete Felle . . 100 Kgr. , ■
Unbereitete Felle . 2.000 Kgr. 1.035 n 543 Kgr.
1) In trockenen Jahren ist die Ausfuhr der Ziegen am bedeutondsten, da dann das Futter...”
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von Dividivi und Cereus stehen. Der Yordergrund ist somit das Einzige, welches
durch den Mangel irgend welcher ansprechender Planzenform die Schönheit des
Bildes stort. Freundlich nimmt sich indessen an der Seeseite des Beckens das Haus
von Slachtbai aus.
Der Grenuss der schonen Landschaft, durch die der letzte Theil des Weges
fiihrt, wurde uns freilich wesentlich durch die Strapazen beeintrachtigt, welche
das Reiten von so völlig unbrauchharen Thieren mit sich bringt, wie sie Bonaire
besitzt. Pferd und Esel schlichen ausserst langsam durch die brennende Sonne
vorwarts ; als ich aber in der Mittagsstunde auf hochbeinigem, isabellfarbigem Pferde
noch einen halbstiindigen Ritt mit einem Eingeborenen des Landes von Slachtbai
aus machte, erkannte ich erst, dass nicht die gewöhnlichen Mittel der Reitkunst
zur Erzielung einer rascberen Gangart angewandt werden dürfen. Das Pferd,
welches bereits am Morgen einen weiten Weg zuriickgelegt, lief jetzt im gestreck-
ten Galoppe, denn mein Begleiter...”
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lebensgefahrlich aei; es stürmte sehr, so dass in der Nacht das Haus unter dem
Andrange des Windes erzitterte. Es blieb mir daher nichts Anderes übrig, als selbst
über Land zu gehen und die Abreise noch um einen Tag hinauszuschieben, und
so legte ich denn den Weg nach Slachtbai zum zweiten Male zurück.
28 Februar. CJm 8 Uhr morgens ermöglichten wir heute glücklich unsere
Abfahrt nach Curagao mit einer kleinen Barke von nicht mehr als 26 Fuss Kiel-
und 29] Fuss Deck-Lange, welche Holzkohle, Dividivi und Ziegen geladen hatte,
Artikel, unter denen man die Holzkohle im Interesse des Landes gewiss gerne
vermissen würde.
Wenn auch das Meer noch die Nachwehen des Sturmes spürte und das Segel
des kleinen Fahrzeugs bestandig Wasser schöpfte, so fühlten wir uns doch an
Bord eines Bonairianers, als Meisters der Segelkunst, dadurch nicht beangstigt und
konnten uns ungehindert dem beschaulichen Nichtsthun einer Seereise hingeben.
Bisweilen wurde die Ruhe allerdings durch das klagliche Meckern der ...”
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“... 122. 125. 139.
Combretum laxura. 33.
Companiekreek. 37.
Conurus carolinensis. 141.
Conurus ehrysogenys. 141.
Conurus pertinax. 119. 141.
Coropinakreek. 22.
Corrale. 113.
Cremna ceneus. 88.
Crotalus. 29. 99. 135. 141.
Curasao. 108.
Cyclostoma megachilum. 120.
Cyklone. 110. 147.
Dabikwénkreek. 39. 85.
Daimarie. 136. 188.
Dasypus. 62.
Deiopeia ornalrix. 98.
Deiphinus delphis. 3.
Dendrobates trivittatus. 88.
Dendrophis liocercus. 63.
Diëtifall. 85.
Dioscorea alata. 9. 51.
Dipsas annulata. 141.
Dividivi. 115. 117. 121. 141. 143. 149.
Dju-tongo. 52.
Dono. 69.
Dori. 129.
Doryssa devians. 68.
Drepanocarpus lunatus. 27.
Dromicus antillensis. 141.
Dünen. 127. 139.
Dürre auf Aruba. 122. 137.
Dürre auf Curasao. 117.
Dürre in Venezuela. 154. 165.
Eclipta alba. 31.
Ehrlichkeit der Buschneger. 81.
Eidechsen. 119. 125. 135. 141.
Elateriden. 70.
Elephantiasis. 11. 74.
Eperua falcata. 69.
Erdbeben von Cardcas. 168.
Erdpyramiden. 166.
Eriodendron anfractuosum. 19. 28. 69.
Euterpe oleracea. 19. 27. 33. 73...”
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