1 |
|
“...kommen diese Leute an.
Um den mittleren Körpertheil ein hellgefarbtes Tuch geschlungen, welches sie so
künstlich anzulegen verstehen, dass auch der obere Theil der Schenkel von ihm
noch nach Art einer kurzen Hose bedeckt wird, tragen die Manner den grössten
Theil der Beine nackt, wahrend sie den Oberkörper mit einer mehr oder minder
vollstandigen Jacke bekleiden und auf dem Kopfe eine Mütze oder einen belie-
bigen Filzhut tragen, den sie ganz nach Bedürfniss zu formen wissen. 1st die
Krampe zu breit, so dass sie die Augen genirt, so schneidet der Besitzer ein
Stück heraus, wahrend er umgekehrt den herabgeschlagenen Theil derselben
gerne als Schutzmittel gegen die Sonne im Nacken benutzt. Die Mohammedaner
ersetzen den Hut durch den Turban; doch sind die meisten Kulis den Hindus
angehörig; nur sehr wenige sind Buddhisten. Ein langer, knotiger Stock vervoll-
standigt meistens die Tracht. Die Frauen sind in lange, bunte oder weisse, bis
zu den Knöcheln reichende Tücher ganz eingehüllt, nur die...”
|
|
2 |
|
“...beide am unteren Theile des
oberen Saramacca.
Verfahrens gesehehen; doch erhielten die Indianer daselbst schon zu Schomburgks Zeiten keine
Geschenke mehr (1. c. pag. 292). .
1) Stedman. Beize in de Binnenlanden van Suriname. I. pag. 43—60. u. II. pag. 160.
2) Aus dem Stücke eines Baumstammes rerfertigt, an Einer Seite mit einem Felle überzogen,
welches durch Bander und zwischengetriehene Keilhölzer straff gespannt wird. Die meisten Trommeln
sind etwa 54 Centimeter hoch und gegen 20 Centimeter breit. Die Trommel wird drom-drom genannt....”
|
|
3 |
|
“...wir es verlangten. Wahrend das Bot
im Wasser so gut wie möglich transportirt wurde, konnte ich die Zeit auf den
benachbarten Klippen zur Untersuchung der Gesteine verwenden.
In der Mittagsstunde machten wir im Koriale einen kleinen Ausflug zum
Arusabanja-Falle. Das Korial war gerade gross genug, um uns alle vier nebst den
beiden uns begleitenden Buschnegern aufzunehmen, wenn wir dicht hinter einander am
Boden kauerten, wobei dann allerdings sein mittlerer Seitenrand nur etwa noch zwei
Fi&ger breit über das Wasser hervorragte. Pür einen Buschneger ist solche Ladung
nun zwar nichts Besonderes, denn oft begegneten uns nachher Koriale, welche
der Art mit Menschen bepackt waren, dass wir glaubten, sie müssten jeden
Augenblick sinken, wahrend die Insassen sich trotzdem ganz ungehindert darin
bewegten, da sie von Jugend auf mit der Gleichgewichtslage des Fahrzeugs bekannt
sind. Wir vermochten indessen keineswegs den Anforderungen, die an unser
Balancirvermögen gestellt wurden, zu genügen, und...”
|
|
4 |
|
“...74
palme plötzlich wieder auf der Insel Pitipratti erscheinen zu sehen, da wir sie
seit dem Yerlassen des unteren Strombettes nicht bemerkt hatten.
Letztgenanntes Eiland passirten wir am rechten Plussufer, woselbst das Was-
ser breit und offen ist; dann fuhren wir über den Papantiri-Fall und darauf über
den Fall Akunkun (nicht Kunkuri), was soviel wie „nassgewordene Cassave” be-
deutet und auf einen kleinen Unfall beim Ueberschreiten des Wasserfalls hinzu-
weisen scheint.1) Unmittelbar vor Akunkun ist das Fahrwasser ebenfalls offen nnd
es bleibt oberhalb desselben gleichfalls so bis in unmittelbarer Nahe von Kapua.
Dort liegen wieder machtige, flach gewölbte Felsen von grosser Ausdehnung im
Flusse, der natürliche Wasch- und Trockenplatz für die Einwohner des Dorfes,
welche eifrigst bei der Arbeit angetroffen wurden.
Die Fahrt verlief ohne besonderen Zwischenfall. Nur Ein Mal machte bei
Pitipratti ein alter Neger, welcher sich Major nannte und dem Geschlechte des
Granmann angehörte, den...”
|
|
5 |
|
“...n, einigen
Sitzbanken ahnlich denen der Buschneger, Kochgerathschaften, Eisenplatte und
Schlauchen zur Bereitung von Cassave. Pfeil 1 2 3 * *) und Bogen, Fischgerathe, Ruder
und dergleichen standen in bunter Unordnung umher; ausserdem fand sich daselbst
eine grosse Reihe von Pagalen und Wasserkrügen, welcher beider Herstellung
das Haupterwerbsmittel der Cariben bildet.
Die Pagale (Tab. YI. Fig. 16.) sind grosse, vierseitige Körbe, etwa 40 Centimeter
hoch, 45 Centimeter lang und 36 Centimeter breit, und mit einem gleichen Deckel
versehen, dessen Rand völlig über den Korb selbst hinübergreift. Sie sind so kunstvoll
dicht geflochten, dass kein Regen hindurchdringt, und deswegen in der ganzen
Colonie sowohl von Weissen als Negern, die Buschneger eingeschlossen, als Trans-
portmittel far Wasche und andere leichte Gegenstande sehr gesucht. Mit ihrer
Anfertigung beschaftigen sich auch die Manner, welche daneben noch verschiedene
andere Korbgeflechte herstellen 8) und alle mit schonen, nicht selten...”
|
|