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“...bilden diejungen
Riffkalke an einer Stelle einen dem Ufer
parallelen und durch sumpfiges Terrain von an-
deren Kalken geschiedenen, niedrigen Wall,
wahrend an der Küste Mangrove und weiter aus-
warts, durch einen schmalen Wasserstreifen
getrennt, das Wallriff folgen. Die Vegetation
leistet der Yersumpfung Yorschub'), so dassbei
weiterer Trockenlegung der Insel vermuthlich abermals ein Streifen von sumpfigem
Boden und von Riffkalk sich dem jetzigen Strande anfügen würde.
Meist sind die Riffkalke horizontal gelagert, hie und da bilden sie aber auch
kleine Bodenschwellen, so vor allem auf Aruba bei der spanischen Lagune und
bei Ponton, ferner auf Bonaire in der Umgegend von Kralendijk. Diese Lagerungs-
form ist, wie die entsprechende der altquartaren Kalke, als eine ursprüngliche zu
betrachten und die Hügelbildung als eine Folge der Abformung desjenigen Reliefs
1) Durch Kalk incrustirte Wurzeln und Blatter der Mangrove geben bisweilen auch zur
Bildung schoner Kalktuffe Veranlassung, wie ich solche...”
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schmalen Canal mit gewaltiger Kraft und unter Bildung zahlreicher Stromschnel-
len sich hindurchzwangte. Die krystallinischen Schiefer ragten nur etwa >/s m
hoch zu beiden Seiten empor und erschienen oben horizontal abgeschnitten,
wahrend die Schichten steil aufgerichtet waren und nahezu ’) auf dem Kopfe
standen. An ihren unterwaschenen Randern kommt es öfters zur Bildung zierlicher
Felsenthore, und die Oberflache des zerbröckelnden Gesteins ist in Folge zahlrei-
cher ,. die Schichtungsflachen schneidender Klüfte zerstückelt.
Auf die Schiefer folgt etwas flussaufwarts, eine kurze Strecke unterhalb des
Diëtifalls, ein dickschiefriger Hornblendegneiss. Es ist ein kleinkörniges, grün-
lichgraues Gestein, weiss gefleckt durch putzenartig zerstreute Plagioklas- und
Quarzaggregate, mit vereinzelten Einsprenglingen von Feldspath und vorherr-
schender, dunkelgrüner Hornblende, welche auf dem Querbruche deutlich die
Parallelstruktur zum Ausdrucke bringt. Letztere ist auf angewitterten Flachen...”
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“...Yergleiche mit Brasilien vorlauflg noch ganz abzusehen, zumal hier nur an der
Hand der Beobachtungen von Crevaux s) der Anschluss an andere Porschungen
zu erreichen ist. Nur so viel darf als feststehend hervorgehoben werden, dass
wie in Britisch-Guiana und in Venezuela, südlich von Orinoco, so auch in dem
südlicheren Gebiete der brasilischen Masse eine Unterlage von steil aufgerichteten
archaeischen Sedimenten und Graniten vorhanden ist, welche von jüngeren Sedi-
menten diskordant und nahezu horizontal überlagert wird. Sandsteine spielen unter
diesen jüngeren Ablagerungen eine hervorragende Rolle und erinnern, da die
Decke in Tafelberge aufgelöst ist, landschaftlich an die Sandsteingebirge der
1) An der nordöstlichen Grenze des Caribischen Meeres besitzen Diorite, die anscheinend den-
jenigen von Aruba sehr ahnlich sind, eine weite Verbreitung und werden sie von Diabasgüngen
durchsetzt. (Cleve, Geolog. of the North-Eastern West India Islands, besonders pag. 6, 35, 37.)
2) Wie unvollstandig...”
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“... als tektonische Abgliederungsinseln 3) aufzufassen sind und
das gegen 2000 m tiefe Meer, welches sie vom Festlande trennt, im Wesentlichen als
Ausfüllung eines durch Faltungsvorgange und Verwerfungen entstandenen, von W
nach O streichenden Querthales, oder ob lediglich die Wirkungen der Meeres-Erosion
zur Loslösung geführt haben, lasst sich zur Zeit noch nicht beurtheilen. Vielleicht
wirkten beide Faktoren zusammen. Einerseits überlagern die quartaren Kalke
von Curasao alle diskordant und horizontal die aufgerichteten Sedimente der
Kreideformation, so dass die Störung in eine den Absatz der altquartaren Kalke
vorangehende Zeit verlegt werden muss, andererseits zeigt die grosse (Jeberein-
stimmung der Inselfauna mit derjenigen von Venezuela,4 5) dass die völlige Lostren-
nung der Eilande erst in allerjüngster Zeit erfolgt sein kann; jedenfalls muss also
nach der Aufrichtung der Kreideformation noch eine Landbrücke6) bestanden haben,
falls tektonische Vorgange als wesentlichste Ursache der...”
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“...mittleren
Temperatur der beiden vergliebenen Orte, vermindert um 20 ist. Selten war aber
T 1
diese mittlere Temperatur böher als 25° C, wobei dann r—r = — wurde, mithin
zs DU OU
erst bei einem Höhenunterschiede von funfzig m die angebrachte Correction für
die Lufttemperatur den gefundenen Werth um 1 m erbölte. Die betreffende Cor-
rection konnte aus diesem Grunde aucb bei den kleineren Höhendiflferenzen ver-
nachlassigt werden.
Bei allen Messungen sind die beiden benutzten Instrumente stets horizontal
getragen, obwohl sie zum Umhangen eingerichtet sind; denn ich überzeugte mieb
1) Für andere Tagesstunden konnte ich wegen Zeitmangels keine genügende Anzahl von
Beobachtungen machen; hier benutzte ich zur Correction die von Schomburgk auf Barbados
angestellten Berechnungen (The history of Barbados, London 1848)....”
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“...Aneroide wiederholt von der
ebenen Erde auf den Boden seines Hauses und man wird bei horizontaler Lage
stets dieselben, bei vertikaler aber sehr abweichende Höhendifferenzen erhalten.
In ersterem Falie schleppt das Instrument auch nicht nach, und man kann fast
unmittelbar nach der Ankunft an dem zu messenden Punkte die Ablesung vor-
nehmen. So ist zum Beispiel die Höhe von Boqueron (vgl. Tabelle) wahrend der
Eisenbahnfahrt von Caracas nach La Guaira gemessen, indem ich das Instrument
stets horizontal in der Hand hielt; die Uebereinstimmung mit dem durch Nivel-
lement gefundenen Werthe des Punktes ist eine fast vollstandige, und dass sie
nicht zufallig ist, beweist der zweite, noch genauere Werth für die Höhe von
Caracas.
Bei dpn Beobachtungen, welche ich wahrend der Reise in Surinam anstellte,
musste ich ein anderes Verfahren für die Berechnung der Höhen einschlagen; es
war erforderlich den Stand des Aneroids mit dem gleichzeitig in Paramaribo
beobachteten Stande des Quecksilberbarometers...”
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eingeschnittenen Kreisbuchten, stösst ein aus horizontal gelagerten Schichten
gebildetes Plateau ans Ufer, dessen Höhe ich nahe dem Meere auf etwa 30 m
schatzte, welches nach Süden zu aber noch etwas ansteigt. Es ist von zahlreichen
Wasserrissen durchschnitten, in denen versteinerungsführende Schichten aufge-
schlossen sind, und zwar zu unterst ein Trümmergestein mit Bruchstücken der
archaeischen Formation, dessen Cement ein sehr feinkörniger, zerreiblicher, licht-
grauer, mit Sauren lebhaft brausender und an Muscovitschüppchen reicher Sand-
stein ist. Diese Schicht ist nur in etwa 1 m Machtigkeit am Boden der Einschnitte
aufgeschlossen; dann folgen aufwarts machtige, lockere Sande. Im Wesentlichen
sind aber beide Ablagerungen gleichaltrig, wie aus der nachfolgenden Liste von
Petrefakten sich ergiebt, in der ein dem Namen beigefügtes o die obere, ein u
die untere Schicht bedeutet, wahrend ein h angiebt, dass die betreffende Art
haufig, ein hh, dass sie sehr haufig vorkommt. Die Bestimmung...”
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