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“...geniesst, sowie dem Zollge- baude findet man kaum ein einzelnes aus Stein errichtetes Haus. Die Synagogen und Kirchen sowie die einen grossen Raum bedeckenden Anlagen der Herrnhuter bilden neben dem stattlichen Palaste des Gouverneurs, der gleichfalls von Holz aufgeführt ist, und den bereits erwahnten Regierungsgebauden die bemerkens- werthesten Baulichkeiten. Die Einrichtung der Hauser ist sehr einfach und dem an Teppiche und Tapeten gewöhnten Europaer kommen sie anfangs recht kahl vor; aber der Mangel solcher Behange und Bedeckungen ist schon durch die in unerfreulicher Zahl vertretene Insektenwelt geboten. Deswegen schatzt man auch die grossen Spinnen (Salticus)...”
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“..., eines kleinen linken Nebenflüsschens so sehr, dass wir fast stets im Schatten fuhren und Mühe hatten, den auf überhangenden Baumstammen angesiedelten Wespenauszuweichen. Das dichte Gehölz, welches so nahe zusammentritt, dass man den Fluss nur auf sehr geringe Strecken ühersehen kann, und kleine aus Mokko-Mokko, Farnen und Grasern gebildete Inselchen trugen nicht wenig dazu hei, die Landschaft anmuthig zu gestalten, wahrend prachtige, blaue Morpho-Alten in grosser Anzahl umherflogen und den Mangel an Blumen an diesem Orte ersetzen zu wollen schienen.1 2) Eine Strecke oberhalb des Simonkreeks stiegen wir am linken Ufer aus und gelangten nach einer Wanderung von etwa 10 Minuten und unter bestandigem, aber sehr allmahligem Ansteigen auf eine Savanne, die plötzlich an Stelle des üppigen Waldes tritt und durch ihren armlichen, sparlichen Pflanzenwuchs in dieser Umgebung einen höchst auffallenden Eindruck hervorruft. Ausgedehnte, von hohem Grase bedeckte Flachen wechseln mit blendend weissem...”
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“... dass ich mich in den Tropen befinde, zurückrufen. Niemand wird die Gebaude, welche bier stehen, Tillen nennen wollen, so sehr sie auch auf diese Bezeichnung Ansprucb zu erbeben scbeinen. Dazu kommt, dass alle Wohnungen ungemein massiv und plump aus Kalksteinen aufgebaut sind, so dass das ganze Aeussere der Yorstadte bei naherer Betrachtung verliert, so freundlich sie sich auch vor dem Ankömmlinge, vom Meere her geseben, ausbreiten. Die Bauart dürfte, obne Yerschulden der Bewohner, durch den Mangel an Holz und besonders auch durch die zu Zeiten auftretenden Cyklone, welche eine sehr solide Aufführung der Wohnungen wünscbenswertb machen, in diesem für die Scbönheit nicht sehr erspriesslichen Sinne beeinflusst werden. Freilich sind die gefürchteten Hurricane West-Indiens auf den Insein unter dem Winde seiten, aber bisweilen treten sie doch auch hier mit fürchterlicher Gewalt auf, und so sieht man noch heute in Pietermaaij in grösserer Zahl die traurigen Ruinen, welche ein derartiger Orkan...”
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“...Nord- strand bei Fontein, die ganze Insel durchquerend; von dort wendet er sich west- lich und durchschneidet West-Bonaire, um erst an der Nordwestküste der Insel bei Slachtbai zu endigen. Folgt man diesem Wege, so begegnet man Allem, was den Besucher des Eilandes neben specielleren Studiën daselbst überhaupt interessiren kann, und zwar ist es nur die Strecke von Fontein bis Slachtbai, welche landschaftliche Reize aufzuweisen hat, wahrend die Gegend zwischen Kralendijk und dem Nordstrande mit Mangel an Formenschönheit dieselbe Dürre und Eintönigkeit verbindet, welche auch das ganze, flache Ost-Bonaire auszeichnen. Kurz vor Fontein liegen auf der Uferterrasse am Fahrwege in ungemein grosser 1) V. d. Gon Netscher schatzte ihre Anzahl im Jahre 1868 auf noch nicht 1% der Bevölkerung. (Bijdrag. tot de Taal- Land- en Volkenkunde van Red. Indië. 3» Reeks. 3. pag. 493.)...”
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“...149 von Dividivi und Cereus stehen. Der Yordergrund ist somit das Einzige, welches durch den Mangel irgend welcher ansprechender Planzenform die Schönheit des Bildes stort. Freundlich nimmt sich indessen an der Seeseite des Beckens das Haus von Slachtbai aus. Der Grenuss der schonen Landschaft, durch die der letzte Theil des Weges fiihrt, wurde uns freilich wesentlich durch die Strapazen beeintrachtigt, welche das Reiten von so völlig unbrauchharen Thieren mit sich bringt, wie sie Bonaire besitzt. Pferd und Esel schlichen ausserst langsam durch die brennende Sonne vorwarts ; als ich aber in der Mittagsstunde auf hochbeinigem, isabellfarbigem Pferde noch einen halbstiindigen Ritt mit einem Eingeborenen des Landes von Slachtbai aus machte, erkannte ich erst, dass nicht die gewöhnlichen Mittel der Reitkunst zur Erzielung einer rascberen Gangart angewandt werden dürfen. Das Pferd, welches bereits am Morgen einen weiten Weg zuriickgelegt, lief jetzt im gestreck- ten Galoppe, denn mein Begleiter...”
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“...Blanco, welcher als Reiterstandbild zwischen Congress- und Universitatsgebaude steht, flankirt von zwei erbeuteten Kanonen und umgeben von hübschen Anlagen. Eine dritte Statue desselben „Bürgers” und gegenwartigen Praesidenten befindet sich, wie oben erwahnt, noch in La Guaira. Wie zahlreiehe Ehrenbezeugungen für einen noch lebenden Mann! Die vielen, tiefen Schluehten und Wasserrisse des grauen Gebirges werden von der tropischen Sonne so scharf durch dunkle Schlagschatten mar- kirt, dass man den Mangel des Laubschmuckes an den niedrigeren Gehangen in der Trockenzeit kaum unangenehm empfindet. Sieht man doch in jeder Einzelheit die organische Gliederung der Bergmassen und Schluehten, so dass man beim langeren Hinschauen und sich Yertiefen in ihren Bau fast den Eindruck empfangt, als drange Alles abwarts und fliesse dem Thale zu. Die ganze Gegend scheint zu leben; es ist, als hatte die Natur dem todten Steine, wie der Künstler einem Marmorbilde, Odem eingehaucht. Am prachtigsten ist der Anblick...”